Sommerleichtes Schreiben Teil 3 - Postkarte an mich

Heute komme ich mit einer ganz einfachen Idee. Schreib, wenn du auf Reisen bist, eine Postkarte an dich selbst. Mit den neuen Eindrücken um dich herum sendest du dir selbst Grüße und Botschaften, die dich daheim überraschen werden.

 

Varianten sind denkbar: ein Brief an dich - wenn du ausführlicher schreiben möchtest. Eine Email oder SMS, fall du Tastaturen vorziehst...

Hauptsache, du schickst die Grüße aus der Ferne in deine Alltagswelt. Probier es aus.

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Sommerleichtes Schreiben Teil 2- Einkaufszettel als Literatur

Einkaufzettel

Angeblich sind Einkaufszettel keine Literatur! Streng genommen ist nur das Literatur: etwas Aufgeschriebenes, das für andere zum Lesen gedacht ist und Geschichten erzählt.

 

Wenn ich mir einen Einkaufszettel schreibe, dann ist das keine Literatur. Andere könnten ihn zwar lesen, aber ich erzähle mit dem Einkaufszettel keine Geschichten.

 

Oder doch? Eine Zeit lang habe ich Einkaufszettel in Supermärkten und von der Straße weg gesammelt. Herrlich, wie ich mir den Schreiber und seine Vorhaben vorstellen konnte.

Anderen geht es ähnlich: Sabine Knauf hat daraus ein Buch gemacht. Also steckt doch literarisches Potential in diesen Zetteln. 


Das probieren wir beim sommerleichten Schreiben aus:

 

  • Ein Stück Papier nehmen
  • Dinge draufschreiben, die eingekauft werden könnten 
  • das Papier an einem öffentlichen Ort absichtlich verlieren

 

Die Liste kannst du je nach Laune gestalten: alltäglich, ausgeflippt, fantastisch... Der Finder kommt dann ins Grübeln oder beginnt zu lächeln.

 

Es ist möglich, mit ein paar Begriffen eine Geschichte zu erzählen. Dann ist der Einkaufszettel Literatur. Wir lassen diese Literatur selbst ihre Leser finden. Ich gebe zu, der Sauerkrautpoet Elling hat mich dazu inspiriert. Wir wissen nicht, wer unseren Zettel liest und wie unsere Liste verstanden wird. Dieses Loslassen unseres Textes gehört zu den Übungen der Sommerleichtigkeit.

 

Bei mir steht heute der Wocheneinkauf an. Ich werde einen literarischen Einkaufszettel hinterlassen. Du auch?

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Listen für Glücksmomente und die eigenen Talente

Passend zum Thema der letzten Woche (Was kann ich?) und zur sommerleichten schreibenden Glückssuche gibt es bei Nora zwei schöne Listen zum Ausfüllen.

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Sommerleichtes Schreiben Teil 1

Sommerleichtes Schreiben

Lauter verrückte Schreib-Einfälle kommen zu mir: Womit man alles schreiben könnte. Und was! Bestimmt ist das so, weil ich lange sehr verkopft arbeiten musste. Außerdem ist mein Urlaub erst Mitte August. Ich möchte aber jetzt schon Leichtigkeit und Spaß haben. Geht es euch auch so? Dann auf zum sommerleichten Schreiben.

 

Das ist ein Schreiben aus dem Bauch heraus. Feilen am Handwerk oder der Blick auf eine Veröffentlichung spielen hier gar keine Rolle. Es geht darum, mit Leichtigkeit und Freude zu schreiben und dabei etwas vom Sommer festhalten.

 

Diese Aktion ist zum Mitmachen da: eure eigene Kreationen und Ideen können per Kommentar oder Email an mich geschickt werden. Ich bin schon sehr gespannt darauf und werde das hier natürlich zeigen.

Teil 1: Beschreibe, was du hast

Das ist wörtlich gemeint: Nimm dir das Stück Papier, das gerade zur Hand ist und schreibe darauf. Bereichere die Werbung des örtlichen Bäckers, ergänze das Programmheft des Sommertheaters, hole aus der Rechnung ungeahntes lyrisches Potential heraus…

 

Indem wir das Papier nutzen, das uns umgibt, haben wir immer Schreibmaterial zur Hand. Die Ausrede, das ich mir erstmal ein schönes Notizbuch kaufen muss, hat ausgedient. Dieses Papier ist die Inspirationsgrundlage. Ich nehme mich selbst nicht zu ernst, wenn ich auf dem Wurstzettel dichte. Das macht mein Schreiben leicht und locker.

 

Wenn du unterwegs oder auf Reisen bist, kannst du gezielt nach solchen Schreibgrundlagen Ausschau halten. Da gibt es bestimmt tolle Exemplare zu entdecken. Schreiben und Souveniersammeln gehen eine geniale Symbiose ein ;)

 

Ein gedrucktes Stück Papier mit seiner eigenen Bestimmung und nun mit Deinen Worten darauf erzählt eine ganz neue Geschichte. Wenn du solche Geschichten in einer Schachtel sammelst, hast du am Ende des Sommers eine reiche Fundgrube an Erinnerungen. Und bestimmt auch was zum Lachen.

 

Beschreibe, was du hast. Was beschreibst du?

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Die eigene Berufung finden

Du brauchst keine Kokosnüsse hervorzubringen, wenn du ein Dattelbaum bist.

Ein schönes Bild, das Anne Morrow Lindbergh hier zeichnet.

 

Zuerst einmal ist das ein erleichternder Gedanke: Niemand muss nicht alles können. Jeder hat seine eigene Berufung. 

 

Aber da meldet sich eine kecke Stimme, die fragt: Was, nur eine Frucht? Bin ich nicht vielseitiger?

Eine andere Stimme meint: Ich weiß gar nicht, was für ein Baum ich bin. Woher soll ich wissen, was für Früchte ich bringen kann?

Eine Dritte sagt: Ich möchte aber Kokosnüsse hervorbringen. Oder so saftige Aprikosen tragen wie der Baum dort drüben.

 

Das Bild vom Dattelbaum ist ein schönes Bild, weil es weiter denken lässt und weil es Fragen aufwirft. Was ist meine Berufung? Gibt es nur eine für mich? Wie finde ich diese? Mit dem Blick darauf, was die anderen machen? Mit dem Blich auf das, was mich bisher bewegt hat?

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Wer bist du? Was kannst du?

Baum mit Früchten

Du brauchst keine Kokosnüsse

hervorzubringen,

wenn du ein Dattelbaum bist.

Anne Morrow Lindbergh


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Wie geht es weiter?

Neben der Abgabe-Euphorie und der langsam einsetzenden Erleichterung macht sich die Frage bemerkbar: wie geht es denn nun weiter?

 

Mit der Abschlussarbeit:

Da brauche ich nur abzuwarten. Irgendwann, in einigen (hoffentlich nicht zu vielen) Wochen, wird ein Brief im Briefkasten stecken. Mit dem Ergebnis. Keine Verteidigung in Hagen, nix mit direktem menschlichen Kontakt. Alles so, wie wir es vom Fernstudium gewohnt sind.

 

Mit meinem Blog:

Darüber denke ich gerade am meisten nach. Ein halbes Jahr hat dieser Blog mein Schreiben der Abschlussarbeit begleitet. Welche Schwerpunkte möchte in nun setzen? Was beschäftigt mich und ist für Leser interessant?

 

Mit meinem Leben:

Erst einmal wird es keinen großen Einschnitt geben. Ich gehe weiter brav ins Baubüro. Jobs im Kulturbereich zu finden, ist - wie man es positiv formulieren kann - eine Herausforderung. Noch dazu, wenn jemand so ortsgebunden lebt wie ich. Die digitale Welt hilft mir da bisher nur beschränkt weiter. Oder sehe ich das falsch?

Es soll sich etwas ändern in meinem Leben, aber wie genau das geschehen wird, weiß ich noch nicht.

 

Zusammen gefasst stecke ich gerade in einer Phase, in der ich meinen inneren Kompass neu ausrichte. Das geht sicher nicht nur mir so. Deshalb möchte ich in den nächsten Wochen hier im Blog verstärkt dazu posten.

 

Wie hilft das Schreiben dabei, den eigenen Weg zu finden? Woher wissen wir, welches unser Weg ist? Traumjob suchen oder Sicherheit vorziehen? Wie können wir ein inspiriertes Leben führen? ...

 

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Ich habe es geschafft!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heute war Abgabetermin. Der Tag, auf den ich zugearbeitet und hingelebt habe.

Nun ist es geschafft.


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Ab geht die Post

Monate lang habe ich darauf hin gearbeitet: gestern ging die Post nach Hagen ab. Was ist das für ein Gefühl? Kein besonders erhebendes. Meine Stimmung ist immer noch vom Hochwasser überschwemmt. Der Alltag ist so voll - da war der Gang zur Post nur eine kleine Sache. Nichts Spektakuläres.

 

Schade. Eigentlich müsste man so etwas zelebrieren: Die feierliche Abgabe von drei Exemplaren Abschlussarbeit. Man müsste mehr tun als nur den Paketzettel ausfüllen. Aber was?

 

Ich fühle gar nichts außer einer großen Müdigkeit. Gefeiert wird später.

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Mein Schreibtisch

Rita Henke Schreibtisch

Ich brauche Bilder um mich herum - auch wenn ich ein Fan von leeren Wandflächen bin. Die Mindmaps zur Abschlussarbeit könnte ich aber langsam mal abnehmen.

 

Vor dem Fenster steht noch der Schreibtisch meines Mannes. Den Computer nutzt die gesamte Familie. Deshalb habe ich auch gerade einen schönen Bildschirmschoner mit Dinosaurieren! So ist das Arbeitszimmer zwar mein Reich - aber ich bin nicht die Alleinherrscherin.

Den Schreibtisch hatte ich schon, als Vintage noch nicht Mode war. Er stammt von einem Dachboden - vorher stand er in einer Apotheke.

 

Ein Tischler wäre hier nötig, um den Knopf am obersten Schub zu reparieren oder das schiefhängende Türchen zu richten.

 

Als im Juni nichts mehr ging, habe ich den Schreibtisch aufgeräumt. Man sieht es immer noch.

Rita Henke Schreibtisch

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Hochwasser in der Oberlausitz

Immer wieder schauten wir gestern Abend zum Himmel. Nein, diese Nacht wird es nicht gewittern. Bitte nicht noch mehr Starkregen, bitte kein Hochwasser. Das Gewitter am Nachmittag war schlimm genug. Von den Tagen wollen wir gar nicht reden.

 

Katastrophenalarm im Landkreis Görlitz. Hier, wo wir wohnen, merkt man davon gar nicht viel. Es ist ein bisschen nasser als sonst. Was solls?

Ein Dorf weiter scheint die Welt unterzutauchen. Wassermassen schießen vom Berg herunter - so wie es die ältesten Einwohner noch nicht erlebt haben. Seit Tagen ist es schwül und warm. Es regnet mehrmals täglich oder Nachts.

 

Was es bedeutet, Nachts auf der Lauer zu liegen und immer wieder nach zu schauen, ob der Wasserspiegel drüben im Dorfbach steigt, können wir nur erahnen. Ich halte den Helfern den Rücken frei, indem ich Kinder übernehme. Mehr kann ich nicht tun.

 

Aber mir ist nicht danach, von meinem Schreibtisch zu erzählen. Oder von der Abschlussarbeit, die fertig daliegt und zur Post muss. Das ist zur Zeit alles nicht besonders wichtig.

 

Die Feuerwehrleute sagen, dieses Hochwasser ist stärker als das von 2010. Damals meinte unser Ministerpräsident, diese Überschwemmungen wären nicht so schlimm wie 2002 in Dresden. Sie hätten ja nur wenig oder kaum besiedelte Gebiete getroffen. Damit hat er sich hier in der Oberlausitz so viele Freunde gemacht, wie ein unbesiedeltes Land nur hergibt.

 

Es gab finanzielle Hilfen. Doch die Bürokratie uferte ebenso aus wie vorher die Flüsse und Bäche. Für die Kommunen war die Beantragung kompliziert und aufwändig. Wie sollten es da erst die Privatleute schaffen?

 

Nun haben wir also wieder Schlamm und Wasser in den Häusern, unterspülte Straßen und Brücken, kaputte Bachmauern. 

 

Letzte Nacht hat es nicht geregnet. Viele konnten endlich mehrere Stunden hintereinander schlafen. Heute scheint die Sonne. Aber wir schauen besorgt zum Himmel.

 

   

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Mein Regal

Rita Henke: Regal
Rita Henke: Regal

So. Dies ist mein Lieblingsstück. Ein Regal, das alle Fachbücher fasst und noch Platz lässt für inspirierende Bilder, ein Radio und Schreibutensilien. Dies ist ein ungeschöntes Foto - ich hab nicht extra aufgeräumt.

Gebaut hat das Regal mein lieber Mann - er ist Tischler und das ist in solchen Fällen genial.

 

Das Sofa ist ein Erbstück - aus der gleichen Quelle wie der Schreibtischstuhl. Letzte Woche saß ich stundenlang auf diesem Sofa und auf korrigierte auf den Seiten meiner Abschlussarbeit herum. Dann bin ich an den Schreibtisch gegangen und traktierte die Tastatur. Bewegung tut dem Schreiben immer gut...

 

Auf diesem Foto sieht das Arbeitszimmer aus wie ein Wohnzimmer. Ein Arbeitszimmer sollte so sein, das man gern hineingeht. Bisher hat die Wohnlichkeit der Arbeitswut noch nicht geschadet. 


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Mein Schreibtischstuhl

Armlehnstuhl im Grünen
Rita Henke: Stuhl

Mein Schreibtischstuhl hat sich ins Grüne begeben. Eigentlich steht er brav im Arbeitszimmer. Doch für das Fotografieren ist er gern hinaus in den Sommer gekommen. Dieses Foto und die anderen Bilder für meine Arbeitszimmerserie knipste meine Tochter Rita. Sie hat nicht nur die bessere Kamera, sondern auch den besseren Fotoblick.

 

Auf diesem schönen Armlehnstuhl sitze ich also, wenn ich am Schreibtisch verweile. Es ist bequem und rückenfreundlich. Mein Mann hat mir diesen Stuhl vor Jahren zum Geburtstag aufgearbeitet. Das war ein wunderbares Geschenk. Noch dazu, weil dieser Stuhl früher im Friseursalon meines Großvaters stand. Diesen Großvater vermisse ich immer noch, obwohl er schon vor über 20 Jahren gestorben ist. Mit dem Stuhl habe ich immer ein Stück Erinnerung an ihn bei mir. Ich mag Möbel mit Geschichte.

 

Hinten auf der Rückenlehne steht mein Name in verschnörkelter blauer Schrift. Das ist ein bisschen so wie bei Regiestühlen. Nun ja, am eigenen Schreibtisch sollte man auch selbst die Regie führen, oder?

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Hereinspaziert. Mein Arbeitszimmer.

Foto: Rita Henke TABU
Foto: Rita Henke TABU

In den vergangenen Wochen saß ich sehr oft hier, in meinem Arbeitszimmer.

 

Seit Jahren war es mein größter Wunsch, ein eigenes Zimmer für meine Schreibtischarbeit zu haben. Letztes Jahr im April, nach dem Umzug, wurde der Traum war. Ich bin immer noch entzückt darüber.


Während die Abschlussarbeit gedruckt und gebunden wird - ich also nichts mehr daran machen kann - zeige ich Euch in dieser Woche meine heimische Arbeitswelt.

 

Hier öffnet sich die Glastür. Doch halt, da steht TABU! Diese Buchstaben habe ich vor zwei Wochen angeklebt. Die Idee stammt von dem Maler Otto Niemeyer Holstein, der an seine Ateliertür auch TABU geschrieben hatte.

 

Ich kann im Arbeitszimmer sitzen, deshalb muss ich noch lange nicht Arbeitsruhe haben. Es gibt Mitbewohner, die ganz schnell etwas wissen wollen oder zugucken möchten oder den Rucksack nicht finden. 

Die Beschriftung sorgte endlich bei Kindern und Ehemann für den nötigen Respekt vor meiner Tätigkeit... Jedenfalls meistens.

 

Nun aber sind die angespannten Zeiten Geschichte - Trallala - es darf wieder eingetreten werden...

Morgen gibt es mehr zu sehen. Bis dahin.

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Auf dem Weg zur Druckerei

Gleich bringe ich eine PDF-Datei zur Druckerei. 70 Seiten pro Exemplar, Klebebindung bitte. Abholung durch den Kunden, wie vereinbart.

Das Herz klopft. Der Kopf zählt auf, was jetzt noch alles schief gehen kann.

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