Aussicht
Klein und furchtsam
sitzt die Vorfreude
neben mir
auf der Bank.
„Müssen wir gleich
weiter?“
Lang und gut
war unser Weg.
Doch nun sind wir
müde,
alle beide.
„Nein.
Jetzt genießen
wir die
Aussicht.“
Das letzte frapalymo-Gedicht geschrieben, zum Thema: vorfreude, neubeginn, ein anfang.
Weil dies der Abschluss des Lyrikmonats von Sophie Paulchen ist, lasse ich euch über meine dichterische Schulter gucken und stelle hier noch ein paar Fragmente ein, die ich zum heutigen Impuls geschrieben habe.
Meist hatte ich mehrere Ideen zu den Impulsen, eine hat es dann geschafft und wurde ausgehfein gemacht. Fast wie in einem Casting...
Hier sind anderen die Kandidaten (zugegeben, zwei davon sind direkt von anderen Dichtern inspiriert. Grüße an Rilke und Hesse.)
Der November war
sehr groß.
Doch ich brauche
nun den Pausenmodus.
Und eine
Lyrische Tankstelle
Allem Ende wohnt
ein Schaudern inne,
dass uns erschreckt
und zweifeln lässt am
Leben.
Anfang und Ende
reichen sich die Hände.
Tanzen das Leben.
Geliebte Wortwelten
Mit sechs Jahren
habe ich mir etwas
aufgelesen:
den Virus,
schreibend und lesend
leben zu müssen.
Mit 36 Jahren (heute)
habe ich mir etwas
aufgeschrieben:
Weiter so.
Das vorletzte Gedicht für diesen frapalymo: "weinlese, nachlese - was lest ihr?"
Ratsch
Statt voller Anmut
zaudernd
einzutreten,
kommt das Leben
wie ein
Wüstling
-holterdipolter-
zu Besuch.
Heute dürfen wir unseren Wortschatz erweitern: mit den Schäfchen von der wortweide. Drei Wörter müssen es laut Sophie für das heutige Gedicht sein. Ich habe mich im Zaum gehalten und bei Fünfen aufgehört. Es gibt da Inspirationen über Inspirationen. Ratsch, Anmut, zaudern, Wüstling und Holterdipolter stehen auf der Wortweide.
Abschied
Winken
ist lustig.
Glaubt mir jeder!
Du allein spürst meine
Traurigkeit.
Heute sind beim frapalymo Elfchen zum Thema Abschied erwünscht.
Zu diesem Thema könnte ich auch mehr als elf Worte verlieren...
Ich will das Trauern lassen sein.
Ach mich umstrickte und umwob
manch Zweifel trüb und bang:
du hättest meiner lang
vergessen, seit du so fern von hier;
Ich habe sie nun gewählt, deine Nummer
und lieb' sie mehr, als aller Blumen Schein;
der ist ein Tor, der drum mich hält für dummer.
Liebe war ja stets und wird auch immer sein.
Ich sage dir, ich sage dir,
mein Geliebter, komm mit mir!
sei mir willkommen, Augentrost
und vielgeliebter Mann.
Ich bin jetzt so herzlich froh,
dass fast ich Wunderdinge noch beginne,
denn vielleicht noch fügt sich's so,
dass ich erwerbe deines Herzens Minne.
Ich sage dir, ich sage dir,
mein Geliebter, komm mit mir!
sei mir willkommen, Augentrost
und vielgeliebter Mann.
Nun aber ist die Brust mir leicht,
vorbei ist aller Schmerz,
seit ich umfangen dich, o Mein! –
ist so auch dir ums Herz?
Heute sollen wir uns bei anderen Dichtern bedienen, ihre Zeilen als Bausteine nehmen und etwas neues daraus entstehen lassen: wir dürfen ein Cento oder Flickengedicht schreiben.
Ich wähle als Basis natürlich mein liebstes Jahrhundert, des 13. und einen Minnesänger aus dieser Zeit: Otto von Botenlauben (1177 - etwa 1245). Von ihm stammen die meisten Bausteine dieses Gedichtes. Die Sprache wirkt gar nicht so fremd - es ist ja schon in moderne Schreib- und Ausdrucksweise übersetzt. Ein wenig heutigen Zeitgeist habe ich hineingeschrieben. Das Thema selbst ist zeitlos. So wie es im Gedicht steht:
Liebe war ja stets und wird auch immer sein.
Elf Fragen an die Zeit
Wo kommst du jetzt her?
Wieso wiegst du so schwer?
Warum bist du Geld?
Wie bewegst du die Welt?
Wie dreht man dich zurück?
Wieso fehlt oft ein Stück?
Wann willst du verweilen?
Was wirst du heut heilen?
Wohin wirst du gehen?
Können wir dich verstehen?
Nimmst du uns mit?
… im Sauseschritt.
Die Aufgabe für heute: die Zeit ins Gedicht bringen.
Flügellosigkeit
Die schweren Schuhe
muss ich tragen,
seit ich wieder
hier bin.
In dem anderen
Land
hatte ich
Flügel.
Hier bleiben mir
nur Träume
vom Fliegen
und ein
schwerer Gang.
Heute sollen wir magische Landflecken erkunden. Bei mir ist die Rückkehr in den entzauberten Alltag in den Vordergrund geraten. Tja, warum denn nur?
Zeit
Jahrhunderte ziehen
durch die Gassen.
Häuser sehen zu.
Menschen kommen.
Menschen gehen.
Mauern speichern
dieses Leben.
Berühre die Steine.
Erspüre die Zeit.
Heute wollte Sophie Eindrücke einer Stadt verdichtet haben.
Da ich monatelang wissenschaftlich zu Zittau gearbeitet habe, bekommt diese Stadt nun auch ein Gedicht von mir. Obwohl diese Empfindungen bei allen historisch gewachsenen Orten entstehen können. Dies Zittau, ist für dich.
Guter Grund
Du hast nichts
verpasst,
wenn Du
einer Sternschnuppe
wegen
den Bus
versäumst.
Da bin ich wieder. Die Gedichte 17 bis 21 schrieb ich auf meiner Reise mit Eindrücken von da und dort. Nun reihe ich mich wieder in die Impulsgedichte von Sophie ein. Dieses hier entstand nach folgender poetischen Anregung: klick
Das Schöne am frapalymo ist für mich gerade diese Vielfältigkeit der Impulse, die mich sehr herausfordert. Mehr, als dies beim Dichten nach eigenem Antrieb der Fall war. Zum Glück haben wir noch viele Tage Novemberlyrik vor uns.
Märchen
Gestern lag dort
am Wegesrand
über einem Ast
ein roter Handschuh.
Heute fand ich
an einem
anderen Weg
einen weißen Handschuh.
Dies ist ein
Märchenwald.
Schneeweißchen und
Rosenrot kommen vorbei.
November
Grau, nass.
November eben.
Trotzdem:
Rote Buchenblätter,
gelbe Blätter, die den
Nebel erleuchten.
Frischgrünes Moos.
Die ganze Welt hängt
umgekehrt
als Tropfen
an einem Ast.
November? Eben.
Endlich
Nach tausend Tagen
scheint die
Sonne wieder.
Astronomen sagen,
sie war immer da.
Glaubt ihnen nicht.
Erst jetzt
macht
goldenes Licht
unsere Herzen
wieder weit.
Leichter Sinn
Du fährst nach Berlin,
mit dem Stadtplan
von Prag
in deiner Tasche.
Berlin soll sich nichts einbilden,
sagst du.
Auch ich will mir nichts einbilden,
sagst du.
Als ob ich für Alles
einen Plan hätte!
Etwas Leichtsinn muss
auch dabei sein.
Ich werde schon in die
richtige S-Bahn steigen,
sagst du.
Da weiß ich wieder,
warum ich Dich
so liebe.
Winterboote
Aus dem Wasser gezogen,
aufgebockt und
in Planen fest verschnürt.
So stehen sie da,
die Winterboote.
Wind umspielt sie.
Ich gehe vorbei und frage sie:
Vermisst ihr die Wellen?
Wisst ihr, dass dies hier
zu eurem Besten ist?
Genießt ihr es,
Luftschiff zu sein?
Sie knarren traurig.
Für eine Woche verziehe ich mich in eine analoge Welt.
Gedichtet wird trotzdem; geschrieben, gelebt und nach Inspirationen gesucht.
Nur hier im Blog herrscht Ruhe.
Noch ein paar (Lese)-Tipps:
Genießt den Herbst, er ist eine wertvolle Jahreszeit. Darüber habe ich letztes Jahr diesen diesen Artikel geschrieben.
Übers Schreiben habe ich schon viel geschrieben. Aber noch nie so schön, wie Bettina Hampl das tut.
Der frapalymo geht auch ohne mich weiter: hier entlang.
Habt eine gute Zeit und bis bald. Eure Lucia
mir! wozu schreiben
gewiss, lesen kommt.
leichter noch die schreibratgeber
müsste internet, aber wie?
schreiben ist sinnvoller.
warum fernsehen -
ist nie lesen, lesen nah
oder schreiben ein lügenmeister?
Heute ein Automatengedicht - in aller Eile aber mit viel Spaß kreiert. Dichten mit dem Computer, das merke ich mir. Hier ist der Automat http://www.hannesbajohr.de/automatengedichtautomat/index.php
Zwischen den Nächten
Die letzte Nacht hatte mich nur kurz.
Jetzt zieht sie an mir und es ist ihr schnurz
wie ich sie schleife
durch meinen Tag.
Taumelnd falle ich in die Arme
der neuen Nacht, die mir gute und warme
Träume schenkt,
nach diesem Tag.
Heute wünscht sich Sophie Nachtgedichte von uns. Einerseits fällt mir das nicht schwer, weil die letzte Nacht zu kurz für mich war - dank einer schönen Geburtstagsfeier. Also habe ich mein Thema schon gefunden. Andererseits fällt es meinem Gehirn gerade deshalb schwer, sich auf irgendwas zu konzentrieren.
Biologie des Glücks
Ein Nachtschattengewächs
ist sie,
die Glückstomate.
Nur wer sie entdeckt,
der hat sie gesehen.
Heute ein sommerlicher Impuls; ein Tomatenfeld Glück
Heike hat hier über das Dichten nachgedacht. Und darüber, das es bei ihr im Blog nur Gedichte gibt. Das ist bei mir auch nicht anders. Was wollt ihr, es sind eben lyrische Zeiten.
Am schönsten finde ich, wie Heike klar macht, dass ein erster Gedicht-Entwurf nicht lange braucht. Ein Tag hat viele halbe Stunden. Da fällt auch eine fürs
Dichten ab. Nur wer die entdeckt, hat sie gesehen. Und kann sie nutzen. Was wollt ihr heute eine halbe Stunde lang tun?
Zurück
Mach wieder
eine Rose aus mir.
Leben will ich.
Blühen, duften,
Dornen tragen.
Nie mehr
versteinert sein.
Aus dokumentatorischen Gründen gibt es hier nochmal den Rückblick auf meine Zeit mit der Abschlussarbeit. Bisher stand das in der Sidebar. Eine erste Themenfindung fand schon im Sommer 2009 statt. Dann kam ein neuer Job dazwischen. Ernsthaft angefangen haben ich die Vorarbeiten 2011. Offizieller Schreib-Beginn war im Januar 2012. Abgabetermin: 12.7. Das Ergebnis erreichte mich am 10.11.
Jetzt ist es vorbei, ich habe es geschafft. Momentan beschert mir das keine Hochgefühle. Vielleicht muss es erstmal richtig bei mir ankommen? Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sich vorerst nichts ändert? Ich hätte so gern einen Job mit etwas mehr Kulturwissenschaft und etwas weniger Beton.
Das waren sie, die Wochen des Schreibens und des Wartens:
Woche 42:
Dichten, Schreiben,
am Samstag liegt der Brief aus Hagen im Kasten
Woche 41:
Nachfrage in Hagen, erste Erleichterung und Beginn des Lyrikmonats
Woche 40:
Zurück aus Prag, Zuversicht und Warten. Immer noch.
Woche 39:
Geburtstage feiern und viel zu tun.
Woche 38:
Herbst genießen, schreiben und leben (und darüber das Warten fast vergessen)
Woche 37:
Versuch, sich auf anderes zu stürzen. Die Warterei zermürbt mich...
Woche 36:
Ablenken, weitermachen und so tun, als ob ich nichts erwarte;)
Woche 35:
Ich mag nicht mehr warten!
Woche 34:
Nachts träume ich von der Abschlussarbeit!
Woche 33:
Einstieg in den Arbeitsalltag
Woche 31+32:
Urlaub!!!
Woche 30:
Immer noch auf den Urlaub warten
Woche 29:
Warten auf den Urlaub
Woche 28:
Gedanken über die Anfänge des Studiums
Woche 27:
Spaß beim sommerleichten Schreiben
Woche 26:
Erholen bei laufendem Hamsterrad
Woche 25:
Ab geht die Post...
Woche 24:
Arbeit ist der Druckerei!!!
Woche 23:
Krise: ich kann nicht mehr
Woche 22:
Alle Konzentration auf die Abschlussarbeit - Blogpause
Woche 21:
Ein Ende ist jetzt abzusehn.
Woche 20:
durchstarten - alle Kräfte bündeln
Woche 19:
krank sein - sich gesund schreiben
Woche 18:
Die Mauer in meinem Kopf
Woche 17:
Weiterschreiben, und wenns draußen ist.
Woche 16:
Urlaub von der Abschlussarbeit
Woche 15:
Urlaub für die Abschlussarbeit
Woche 14:
Fernweh und Angstschweiß
Woche 13:
Bergfest ohne Gipfelglück
Woche 12:
kreative Ablenkungen
Woche 11:
Bewegung für Körper und Geist
Woche 10:
systematisch weiterschreiben
Woche 9:
Der Rohbau ist fertig.
Woche 8:
Schwierigkeiten, wieder reinzukommen
Woche 7:
Abgelenkt vom Büroumzug
Woche 6:
Winterferienpause
Woche 5:
Kreativitätsgedanken
Woche 4:
Zwischenbilanz: zufriedenstellend
Woche3:
Experimente mit der Zeit
Woche 2:
Schweinehunde und das Scheitern
Woche 1:
Anfangseuphorie und akutes Fernweh
Den Raum zum Schreiben
trage ich in mir.
Jederzeit
könnte ich
eintreten,
versperrte mir nicht
das Wirbeln des Tages
den Weg.
Eine windstille Ecke
muss ich finden.
Für Minuten nur
gelingt es.
Die Tür öffnet sich,
mein Blick geht nach innen.
Das Schreiben beginnt.
Jetzt darf keiner
etwas von mir wollen.
Auch ich darf nichts
von mir wollen.
Sonst verwirbelt mein Blick
und verschließt sich die Tür.
Wohin geht euer Blick beim Schreiben? lautet heute die Frage von Sophie.
Iss den Apfel scheibenweise.
Bleibe auf dem toten Gleise.
Bau ein Vogelhaus der Meise.
Brülle richtig, aber leise.
Heut ein Gedicht zum Thema Scheibenweise.
Mir war nach ein wenig Spaß zumute.
Es hat dann sogar viel Spaß gemacht.
Vielleicht sollte ich Ratgeber schreiben?
Endlich: ein unscheinbarer grauer Umschlag aus Hagen verkündet, dass meine BA-Arbeit bewertet wurde. Mit 1,8. Es ist vorbei. Ich habe es geschafft.
Ein Rückblick und Fazit dieser bewegenden Zeit des Schreibens und Wartens gibt es demnächst.
Heute ist Zeit, sich zu freuen.
Das Video oben stammt aus einem Konzert, das ich bei der Schlusskorrektur ständig gehört habe. Dieses Lied, Old Town, gefiel mir am besten. Die Stimmung passt heute, das Thema auch - schließlich habe ich meine Abschlussarbeit über eine alte Stadt geschrieben. Freut euch mit mir!
Was satt macht
Mein Brotjob? Ja.
Aber satt
macht der nicht.
Dazu braucht es
noch etwas.
Das nennt ihr
brotlose Kunst.
Bin ich
Der Künstler im Pelzrock.
Der Künstler mit fiedelndem Tod.
Der Künstler mit Studienkopf.
Müsste ich mich malen,
malte ich mich mit meinem
liebsten Kugelschreiber.
Aber bin ich denn ein Künstler?
Heute sollen es Gedichte sein, die sich um Selbstbidlnisse drehen.
Verschwommen
Während das Meer
im Himmel
verschwimmt,
wartet der
Horizont
auf ein Ende
der Illusionsmalerei.
Nach sieben Gedichten
Soweit meine Zwischenbilanz zum frapalymo
Warum das so ist?
Andere finden
Meine Lieblingsfarbe
erdrückend,
traurig,
politisch unkorrekt.
Vielleicht hat mir
einmal jemand gesagt,
als ich noch klein war:
Du hast so schöne
braune Augen.
Vielleicht ist
seitdem Braun
meine Lieblingsfarbe.
Heute fragt Sophie: Welche Farbe hat heute dein Gedicht. Schau mir in die Augen, dann weißst du es...
Ich suche Halt.
Tiefer treibe ich
meine Wurzeln
in diese Erde.
Ich suche meinen Weg.
Meine Wurzeln lassen
mich nicht fort.
Sie umspannen meinen
Himmel.
Zuerst habe ich mich über den heutigen Impuls sehr gefreut. Heimat ist eines meiner Themen, das ist auf diesem Blog immer wieder mal zu merken.
Mit dem Dichten wurde es trotzdem schwierig. Es gingen mir sehr viele Gedichte und Lieder von anderen Leuten zum Thema Heimat im Kopf rum: wie soll ich da meinen eigenen Ton finden?
Wem das hier alles zuviel Lyrik ist, hier noch ein paar Fakten aus der richtigen Welt, immer noch passend zum Thema:
Wenn ich in einem Jobportal meine Postleitzahl eingebe und nur ganz allgemein nach Jobs suche, dann werden 642 angezeigt. Nicht schlecht für die Oberlausitz, das war vor einigen Jahren ganz anders.
Wenn ich gezielter nach Jobs im Kulturbereich suche,
werden 16 angezeigt. Leider fast alle im gastronomischen Bereich.
Wenn ich nach einer Arbeit als Kulturwissenschaftlerin in der Oberlausitz suche, dann sagt mir das Portal: verallgemeinern Sie ihre Suchbegriffe.
Bisher glückte
Schreiben
mir so:
Zuerst klingt ein Lied in mir drin,
zu dem die Tinte tanzt
und dann die Zeilen fließen.
Nun weiß ich,
es geht auch so:
Schreiben,
selbst wenn
zähe Zeilen
warten.
Schreiben,
selbst wenn
die Tinte sich ziert.
In mir entsteht
ein neuer Klang
die Tinte lauscht.
Ihr Tanz beginnt.
Noch einmal toben
die Farben sich aus:
Goldgelb die Laubblätter.
Glänzendes Kastanienbraun.
Spätes Rot der Rosen.
Bald schon
schlafen
die Farben
in Tulpenzwiebeln
dem Frühling
entgegen.
Du aber sagst mir,
jetzt sei alles vorbei.
Für das heutige Gedicht gab es einen Kastanienimpuls. Das ist bei mir daraus entstanden. Weitere Gedichte gibt es bei Sophie zu lesen.
In weichen Wolken
versteckt sich das Gebirge.
Die Sonne entdeckts.
Heute soll es ein Haiku sein, Silbenzählen ist angesagt.
Bevor
Beeile Dich
mit dem
Schwarzsehen,
bevor ein rundes
Himmelsblau
in deinen
Brunnen
fällt.
Nachts
Wenn andre so jammern,
zur Nacht wäre nie Ruh.
Mein Gott,
wie gern deckte ich
mein Schreihälschen zu.
Es nähren,
es kuscheln,
es halten,
es schauen.
Du bist nicht mehr da.
Aus ist mein Traum.
Schreiben und andere kreative Wege durch den Tag
Schreiben,
sich selbst verlieren,
auf kreativen Wegen
durchs Leben gehen,
Inspirationen sammeln,
sich wieder finden.