Gedicht 30 - Aussicht

Aussicht

 

Klein und furchtsam

sitzt die Vorfreude

neben mir

auf der Bank.

 

„Müssen wir gleich

weiter?“

 

Lang und gut

war unser Weg.

Doch nun sind wir

müde,

alle beide.

 

„Nein.

Jetzt genießen

wir die

Aussicht.“


 

 

Das letzte frapalymo-Gedicht geschrieben, zum Thema: vorfreude, neubeginn, ein anfang.

 

Weil dies der Abschluss des Lyrikmonats von Sophie Paulchen ist, lasse ich euch über meine dichterische Schulter gucken und stelle hier noch ein paar Fragmente ein, die ich zum heutigen Impuls geschrieben habe.

 

Meist hatte ich mehrere Ideen zu den Impulsen, eine hat es dann geschafft und wurde ausgehfein gemacht. Fast wie in einem Casting...

Hier sind anderen die Kandidaten (zugegeben, zwei davon sind direkt von anderen Dichtern inspiriert. Grüße an Rilke und Hesse.)

 

 

 

 


 

 

Der November war

sehr groß.

Doch ich brauche

nun den Pausenmodus.

Und eine

Lyrische Tankstelle

 

Allem Ende wohnt

ein Schaudern inne,

dass uns erschreckt

und zweifeln lässt am

Leben.

 

 

 

 

Anfang und Ende

reichen sich die Hände.

Tanzen das Leben.


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Gedicht 29 - Geliebte Wortwelten

 

Geliebte Wortwelten

 

Mit sechs Jahren

habe ich mir etwas

aufgelesen:

 

den Virus,

schreibend und lesend

leben zu müssen.

 

Mit 36 Jahren (heute)

habe ich mir etwas

aufgeschrieben:

 

Weiter so.


 

 

Das vorletzte Gedicht für diesen frapalymo: "weinlese, nachlese - was lest ihr?"

 

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Gedicht 28 - Ratsch

Ratsch

 

Statt voller Anmut

zaudernd

einzutreten,

kommt das Leben

wie ein

Wüstling

-holterdipolter-

zu Besuch.


 

 

 

Heute dürfen wir unseren Wortschatz erweitern: mit den Schäfchen von der wortweide. Drei  Wörter müssen es laut Sophie für das heutige Gedicht sein. Ich habe mich im Zaum gehalten und bei Fünfen aufgehört. Es gibt da Inspirationen über Inspirationen. Ratsch, Anmut, zaudern, Wüstling und Holterdipolter stehen auf der Wortweide.

 

 

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Gedicht 27 - Abschied

Abschied

 

Winken

ist lustig.

Glaubt mir jeder!

  Du allein spürst meine

Traurigkeit.


 

 

Heute sind beim frapalymo Elfchen zum Thema Abschied erwünscht.

Zu diesem Thema könnte ich auch mehr als elf Worte verlieren...

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Gedicht 26 - Ich will das Trauern lassen sein

Ich will das Trauern lassen sein.


Ach mich umstrickte und umwob
manch Zweifel trüb und bang:
du hättest meiner lang
vergessen, seit du so fern von hier;

 

Ich habe sie nun gewählt, deine Nummer

und lieb' sie mehr, als aller Blumen Schein;
der ist ein Tor, der drum mich hält für dummer.
Liebe war ja stets und wird auch immer sein.

 

Ich sage dir, ich sage dir,
mein Geliebter, komm mit mir!

sei mir willkommen, Augentrost
und vielgeliebter Mann.

 

Ich bin jetzt so herzlich froh,
dass fast ich Wunderdinge noch beginne,

denn vielleicht noch fügt sich's so,
dass ich erwerbe deines Herzens Minne.

 

Ich sage dir, ich sage dir,
mein Geliebter, komm mit mir!

sei mir willkommen, Augentrost
und vielgeliebter Mann.

 

Nun aber ist die Brust mir leicht,
vorbei ist aller Schmerz,
seit ich umfangen dich, o Mein! –
ist so auch dir ums Herz?

 


 

 

Heute sollen wir uns bei anderen Dichtern bedienen, ihre Zeilen als Bausteine nehmen und etwas neues daraus entstehen lassen: wir dürfen ein Cento oder Flickengedicht schreiben.

 

Ich wähle als Basis natürlich mein liebstes Jahrhundert, des 13. und einen Minnesänger aus dieser Zeit: Otto von Botenlauben (1177 - etwa 1245). Von ihm stammen die meisten Bausteine dieses Gedichtes. Die Sprache wirkt gar nicht so fremd - es ist ja schon in moderne Schreib- und Ausdrucksweise übersetzt. Ein wenig heutigen Zeitgeist habe ich hineingeschrieben. Das Thema selbst ist zeitlos. So wie es im Gedicht steht:

 

 

 

Liebe war ja stets und wird auch immer sein.

 

 


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Gedicht 25 - Elf Fragen an die Zeit

Elf Fragen an die Zeit

 

Wo kommst du jetzt her?

Wieso wiegst du so schwer?

Warum bist du Geld?

Wie bewegst du die Welt?

 

Wie dreht man dich zurück?

Wieso fehlt oft ein Stück?

Wann willst du verweilen?

Was wirst du heut heilen?

 

Wohin wirst du gehen?

Können wir dich verstehen?

Nimmst du uns mit?

… im Sauseschritt.


 

 

Die Aufgabe für heute: die Zeit ins Gedicht bringen.

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Gedicht 24 - Flügellosigkeit

 

Flügellosigkeit

 

Die schweren Schuhe

muss ich tragen,

seit ich wieder

hier bin.

 

In dem anderen

Land

hatte ich

Flügel.

 

Hier bleiben mir

nur Träume

vom Fliegen

und ein

schwerer Gang.

 


 

 

 

Heute sollen wir magische Landflecken erkunden. Bei mir ist die Rückkehr in den entzauberten Alltag in den Vordergrund geraten. Tja, warum denn nur?

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Gedicht 23 - Zeit

Zeit

 

Jahrhunderte ziehen

durch die Gassen.

Häuser sehen zu.

Menschen kommen.

Menschen gehen.

Mauern speichern

dieses Leben.

Berühre die Steine.

Erspüre die Zeit.


 

 

Heute wollte Sophie Eindrücke einer Stadt verdichtet haben.

Da ich monatelang wissenschaftlich zu Zittau gearbeitet habe, bekommt diese Stadt nun auch ein Gedicht von mir. Obwohl diese Empfindungen bei allen historisch gewachsenen Orten entstehen können. Dies Zittau, ist für dich.

 

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Gedicht 22 - Guter Grund

Guter Grund

 

Du hast nichts

verpasst,

wenn Du

einer Sternschnuppe

wegen

den Bus

versäumst.


 

 

Da bin ich wieder. Die Gedichte 17  bis 21 schrieb ich auf meiner Reise mit Eindrücken von da und dort. Nun reihe ich mich wieder in die Impulsgedichte von Sophie ein. Dieses hier entstand nach folgender poetischen Anregung: klick 

 

Das Schöne am frapalymo ist für mich gerade diese Vielfältigkeit der Impulse, die mich sehr herausfordert. Mehr, als dies beim Dichten nach eigenem Antrieb der Fall war. Zum Glück haben wir noch viele Tage Novemberlyrik vor uns.

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Gedicht 21 - Märchen

Märchen

 

Gestern lag dort

am Wegesrand

über einem Ast

ein roter Handschuh.

 

Heute fand ich

an einem

anderen Weg

einen weißen Handschuh.

 

Dies ist ein

Märchenwald.

Schneeweißchen und

Rosenrot kommen vorbei.


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Gedicht 20 - November

November

 

Grau, nass.

November eben.

 

Trotzdem:

Rote Buchenblätter,

gelbe Blätter, die den

Nebel erleuchten.

Frischgrünes Moos.

Die ganze Welt hängt

umgekehrt

als Tropfen

an einem Ast.

 

November? Eben.


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Gedicht 19 - Endlich

Endlich

 

Nach tausend Tagen

scheint die

Sonne wieder.

Astronomen sagen,

sie war immer da.

Glaubt ihnen nicht.

Erst jetzt

macht

goldenes Licht

unsere Herzen

wieder weit.


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Gedicht 18 - Leichter Sinn

Leichter Sinn

 

Du fährst nach Berlin,

mit dem Stadtplan

von Prag

in deiner Tasche.

Berlin soll sich nichts einbilden,

sagst du.

 

Auch ich will mir nichts einbilden,

sagst du.

Als ob ich für Alles

einen Plan hätte!

Etwas Leichtsinn muss

auch dabei sein.

Ich werde schon in die

richtige S-Bahn steigen,

sagst du.

 

Da weiß ich wieder,

warum ich Dich

so liebe.


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Gedicht 17 - Winterboote

Winterboote

 

Aus dem Wasser gezogen,

aufgebockt und

in Planen fest verschnürt.

So stehen sie da,

die Winterboote.

Wind umspielt sie.

 

Ich gehe vorbei und frage sie:

Vermisst ihr die Wellen?

Wisst ihr, dass dies hier

zu eurem Besten ist?

Genießt ihr es,

Luftschiff zu sein?

 

Sie knarren traurig.


Mein Blog pausiert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für eine Woche verziehe ich mich in eine analoge Welt.

 

Gedichtet wird trotzdem; geschrieben, gelebt und nach Inspirationen gesucht.

Nur hier im Blog herrscht Ruhe.


 

Noch ein paar (Lese)-Tipps:


Genießt den Herbst, er ist eine wertvolle Jahreszeit. Darüber habe ich letztes Jahr diesen diesen Artikel geschrieben.

 

Übers Schreiben habe ich schon viel geschrieben. Aber noch nie so schön, wie Bettina Hampl das tut.

 

Der frapalymo geht auch ohne mich weiter: hier entlang.

 

Habt eine gute Zeit und bis bald. Eure Lucia

 

 

 

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Gedicht 16 - Automatengedicht

mir! wozu schreiben

gewiss, lesen kommt.

leichter noch die schreibratgeber

müsste internet, aber wie?

schreiben ist sinnvoller.

warum fernsehen - 

ist nie lesen, lesen nah

oder schreiben ein lügenmeister?


 

 

Heute ein Automatengedicht - in aller Eile aber mit viel Spaß kreiert. Dichten mit dem Computer, das merke ich mir. Hier ist der Automat http://www.hannesbajohr.de/automatengedichtautomat/index.php

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Gedicht 15 - Zwischen den Nächten

Zwischen den Nächten

 

Die letzte Nacht hatte mich nur kurz.

Jetzt zieht sie an mir und es ist ihr schnurz

wie ich sie schleife

durch meinen Tag.

 

Taumelnd falle ich in die Arme

der neuen Nacht, die mir gute und warme

Träume schenkt,

nach diesem Tag.

 


 

 

Heute wünscht sich Sophie Nachtgedichte von uns. Einerseits fällt mir das nicht schwer, weil die letzte Nacht zu kurz für mich war - dank einer schönen Geburtstagsfeier. Also habe ich mein Thema schon gefunden. Andererseits fällt es meinem Gehirn gerade deshalb schwer, sich auf irgendwas zu konzentrieren.

 

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Gedicht 14 - Biologie des Glücks

Biologie des Glücks

 

Ein Nachtschattengewächs

ist sie,

die Glückstomate.

Nur wer sie entdeckt,

der hat sie gesehen.


 

 

 

Heute ein sommerlicher Impuls; ein Tomatenfeld Glück

 

 

 

Heike hat hier über das Dichten nachgedacht. Und darüber, das es bei ihr im Blog nur Gedichte gibt. Das ist bei mir auch nicht anders. Was wollt ihr, es sind eben lyrische Zeiten.

 

Am schönsten finde ich, wie Heike klar macht, dass ein erster Gedicht-Entwurf nicht lange braucht. Ein Tag hat viele halbe Stunden. Da fällt auch eine fürs Dichten ab. Nur wer die entdeckt, hat sie gesehen. Und kann sie nutzen. Was wollt ihr heute eine halbe Stunde lang tun?

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Gedicht 13 - Zurück

Zurück

 

Mach wieder

eine Rose aus mir.

Leben will ich.

Blühen, duften,

Dornen tragen.

Nie mehr

versteinert sein.


 

 

 

Heute inspirierte uns frapalymo-Poeten ein Gedicht von Rose Ausländer.

 

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Wie es war - Abschlussarbeit schreiben

Aus dokumentatorischen Gründen gibt es hier nochmal den Rückblick auf meine Zeit mit der Abschlussarbeit. Bisher stand das in der Sidebar. Eine erste Themenfindung fand schon im Sommer 2009 statt. Dann kam ein neuer Job dazwischen. Ernsthaft angefangen haben ich die Vorarbeiten 2011. Offizieller Schreib-Beginn war im Januar 2012. Abgabetermin: 12.7. Das Ergebnis erreichte mich am 10.11.

 

Jetzt ist es vorbei, ich habe es geschafft. Momentan beschert mir das keine Hochgefühle. Vielleicht muss es erstmal richtig bei mir ankommen? Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sich vorerst nichts ändert? Ich hätte so gern einen Job mit etwas mehr Kulturwissenschaft und etwas weniger Beton.

 

Das waren sie, die Wochen des Schreibens und des Wartens:

 

Woche 42:

Dichten, Schreiben,

am Samstag liegt der Brief aus Hagen im Kasten

 

Woche 41:

Nachfrage in Hagen, erste Erleichterung und Beginn des Lyrikmonats

 

Woche 40:

Zurück aus Prag, Zuversicht und Warten. Immer noch.

 

Woche 39:

Geburtstage feiern und viel zu tun.

 

Woche 38:

Herbst genießen, schreiben und leben (und darüber das Warten fast vergessen)

 

Woche 37:

Versuch, sich auf anderes zu stürzen. Die Warterei zermürbt mich...

 

Woche 36:

Ablenken, weitermachen und so tun, als ob ich nichts erwarte;)

 

Woche 35:

Ich mag nicht mehr warten!

 

Woche 34:

Nachts träume ich von der Abschlussarbeit!

 

Woche 33:

Einstieg in den Arbeitsalltag

 

Woche 31+32:

Urlaub!!!

 

Woche 30:

Immer noch auf den Urlaub warten

 

Woche 29:

Warten auf den Urlaub

 

Woche 28:

Gedanken über die Anfänge des Studiums

 

Woche 27:

Spaß beim sommerleichten Schreiben

 

Woche 26:

Erholen bei laufendem Hamsterrad

 

Woche 25:

Ab geht die Post...

 

Woche 24:

Arbeit ist der Druckerei!!!

 

Woche 23:

Krise: ich kann nicht mehr

 

Woche 22:

Alle Konzentration auf die Abschlussarbeit - Blogpause

 

Woche 21:

Ein Ende ist jetzt abzusehn.

 

Woche 20:

durchstarten - alle Kräfte bündeln

 

Woche 19:

krank sein - sich gesund schreiben

 

Woche 18:

Die Mauer in meinem Kopf

 

Woche 17:

Weiterschreiben, und wenns draußen ist.

 

Woche 16:

Urlaub von der Abschlussarbeit

 

Woche 15:

Urlaub für die Abschlussarbeit

 

Woche 14:

Fernweh und Angstschweiß

 

Woche 13:

Bergfest ohne Gipfelglück

 

Woche 12:

kreative Ablenkungen

 

Woche 11:

Bewegung für Körper und Geist

 

Woche 10:

systematisch weiterschreiben

 

Woche 9:

Der Rohbau ist fertig.

 

Woche 8:

Schwierigkeiten, wieder reinzukommen

 

Woche 7:

Abgelenkt vom Büroumzug

 

Woche 6:

Winterferienpause

 

Woche 5:

Kreativitätsgedanken

 

Woche 4: 

Zwischenbilanz: zufriedenstellend

 

Woche3:

Experimente mit der Zeit

 

Woche 2:

Schweinehunde und das Scheitern

 

Woche 1:

Anfangseuphorie und akutes Fernweh

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Gedicht 12 - Im Wirbeln des Tages

Den Raum zum Schreiben

trage ich in mir.

Jederzeit

könnte ich

eintreten,

versperrte mir nicht

das Wirbeln des Tages

den Weg.

Eine windstille Ecke

muss ich finden.

Für Minuten nur

gelingt es.

Die Tür öffnet sich,

mein Blick geht nach innen.

Das Schreiben beginnt.

Jetzt darf keiner

etwas von mir wollen.

Auch ich darf nichts

von mir wollen.

Sonst verwirbelt mein Blick

und verschließt sich die Tür.


 

 

Wohin geht euer Blick beim Schreiben? lautet heute die Frage von Sophie.

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Gedicht 11 - Ratschläge für ein ruhiges Leben

 

Iss den Apfel scheibenweise.

Bleibe auf dem toten Gleise.

Bau ein Vogelhaus der Meise.

Brülle richtig, aber leise.


 

 

 

Heut ein Gedicht zum Thema Scheibenweise.

Mir war nach ein wenig Spaß zumute.

Es hat dann sogar viel Spaß gemacht.

Vielleicht sollte ich Ratgeber schreiben?


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Das Ergebnis ist da!


Endlich: ein unscheinbarer grauer Umschlag aus Hagen verkündet, dass meine BA-Arbeit bewertet wurde. Mit 1,8. Es ist vorbei. Ich habe es geschafft.

 

Ein Rückblick und Fazit dieser bewegenden Zeit des Schreibens und Wartens gibt es demnächst.

Heute ist Zeit, sich zu freuen.

 

Das Video oben stammt aus einem Konzert, das ich bei der Schlusskorrektur ständig gehört habe. Dieses Lied, Old Town, gefiel mir am besten. Die Stimmung passt heute, das Thema auch - schließlich habe ich meine Abschlussarbeit über eine alte Stadt geschrieben. Freut euch mit mir!

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Gedicht 10 - Was satt macht

Was satt macht

 

Mein Brotjob? Ja.

Aber satt

macht der nicht.

Dazu braucht es

noch etwas.

Das nennt ihr

brotlose Kunst.


 

 

 

Brotgedichte sollen es heute sein. Mehr dazu wie immer bei Sophie

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wohin

Foto: Rita Henke
Foto: Rita Henke

Wohin führt diese Eisenbahnlinie?

 

Mein Beitrag zu Nics Linien-Fotoaktion.

 

Gerade läuft der Lyrikmonat frapalymo. Meine Gedichte findet ihr hier im Blog, die gesammelten Werke aller Teilnehmer bei Sophie.


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Gedicht 9 - Bin ich

 

Bin ich

 

Der Künstler im Pelzrock.

Der Künstler mit fiedelndem Tod.

Der Künstler mit Studienkopf.

Müsste ich mich malen,

malte ich mich mit meinem

liebsten Kugelschreiber.

Aber bin ich denn ein Künstler?


 

 

Heute sollen es Gedichte sein, die sich um Selbstbidlnisse drehen.

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Gedicht 8 - Verschwommen

 

Verschwommen

 

Während das Meer

im Himmel

verschwimmt,

wartet der

Horizont

auf ein Ende

der Illusionsmalerei.


 

 

 

 

Das heutige Gedicht entstand nach diesem Impuls.

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Nach sieben Gedichten

Nach sieben Gedichten

 

  • Kommt es mir so vor, als ob eine geheime Welt existiert, zu der ich beim Dichten kurz Zutritt haben kann, bevor der Alltag wieder dran ist
  • Ist es normal geworden, tägliches ein Gedicht zu schreiben
  • Kommen mir manchmal Zweifel an meinen Texten. Ich tröste mich damit, das im Internet viel Mist steht, den darf ich ruhig erweitern.
  • Beschwingt mich die Welt der Poesie derart, dass ich denke, der nächste Lyrikpreis ist mir sicher.
  • Staune ich darüber, wie verschieden die Gedichte sind, die aus dem gleichen Impuls entstanden sind.
  • Lese ich die Gedichte der Anderen sehr gern, aber erst, wenn ich mein eigenes fertig habe.
  • Bin ich gespannt auf den Impuls für das nächste Gedicht. Ein Anstoß von Außen wird etwas in meiner Innenwelt bewegen. Daraus entsteht ein Gedicht, das ich so nicht geschrieben hätte, ohne den Anstoß von außen. Danke Sophie!
  • Verkrampfe ich mich manchmal und gerate in ein Leistungsdenken, was das Dichten unmöglich macht.
  • Denke ich darüber nach, was sinnvoller ist: die Stützmauer aus Beton konstruieren (mein Job) oder ein Gedicht schreiben (mache ich viel lieber)? Die Mauer hält die Straße von dem Sturz in den Fluss ab. Das Gedicht, was bewirkt es?
  • Frage ich mich, ob mir auch in den nächsten Tagen immer was einfallen wird.

 

Soweit meine Zwischenbilanz zum frapalymo 

 

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Gedicht 7 - Lieblingsfarbe

Warum das so ist?

Andere finden

Meine Lieblingsfarbe

erdrückend,

traurig,

politisch unkorrekt.

Vielleicht hat mir

einmal jemand gesagt,

als ich noch klein war:

Du hast so schöne

braune Augen.

Vielleicht ist

seitdem Braun

meine Lieblingsfarbe.


 

 

Heute fragt Sophie: Welche Farbe hat heute dein Gedicht. Schau mir in die Augen, dann weißst du es...

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Gedicht 6 - Heimat

 

Ich suche Halt.

Tiefer treibe ich

meine Wurzeln

in diese Erde.

 

Ich suche meinen Weg.

 

Meine Wurzeln lassen

mich nicht fort.

Sie umspannen meinen

Himmel.


 

 

 

Zuerst habe ich mich über den heutigen Impuls sehr gefreut. Heimat ist eines meiner Themen, das ist auf diesem Blog immer wieder mal zu merken.

Mit dem Dichten wurde es trotzdem schwierig. Es gingen mir sehr viele Gedichte und Lieder von anderen Leuten zum Thema Heimat im Kopf rum: wie soll ich da meinen eigenen Ton finden?

 

 

Wem das hier alles zuviel Lyrik ist, hier noch ein paar Fakten aus der richtigen Welt, immer noch passend zum Thema:

 

Wenn ich in einem Jobportal meine Postleitzahl eingebe und nur ganz allgemein nach Jobs suche, dann werden 642 angezeigt. Nicht schlecht für die Oberlausitz, das war vor einigen Jahren ganz anders.

 

Wenn ich gezielter nach Jobs im Kulturbereich suche,

werden 16 angezeigt. Leider fast alle im gastronomischen Bereich.

 

Wenn ich nach einer Arbeit als Kulturwissenschaftlerin in der Oberlausitz suche, dann sagt mir das Portal: verallgemeinern Sie ihre Suchbegriffe.

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Gedicht 5 - Tintentanz

Bisher glückte

Schreiben

mir so:

Zuerst klingt ein Lied in mir drin,

zu dem die Tinte tanzt

und dann die Zeilen fließen.

 

Nun weiß ich,

es geht auch so:

 

Schreiben,

selbst wenn

zähe Zeilen

warten.

Schreiben,

selbst wenn

die Tinte sich ziert.

 

In mir entsteht

ein neuer Klang

die Tinte lauscht.

Ihr Tanz beginnt.


 

 

 

Heute gab es diesen wunderbaren Impuls für das fünfte Gedicht im frapalymo.

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Gedicht 4 - Farbenkreis

Noch einmal toben

die Farben sich aus:

Goldgelb die Laubblätter.

Glänzendes Kastanienbraun.

Spätes Rot der Rosen.

Bald schon

schlafen

die Farben

in Tulpenzwiebeln

dem Frühling

entgegen.

Du aber sagst mir,

jetzt sei alles vorbei.


 

 

Für das heutige Gedicht gab es einen Kastanienimpuls. Das ist bei mir daraus entstanden. Weitere Gedichte gibt es bei Sophie zu lesen.

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Gedicht 3 - Ein Haiku

 

 

In weichen Wolken

versteckt sich das Gebirge.

Die Sonne entdeckts.


 

 

Heute soll es ein Haiku sein, Silbenzählen ist angesagt.

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Gedicht 2 - Bevor

Bevor

 

Beeile Dich

mit dem

Schwarzsehen,

bevor ein rundes

Himmelsblau

in deinen

Brunnen

fällt.


 

 

nach diesem Impuls von Sophie Paulchen

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Gedicht 1 - Nachts

Nachts

 

Wenn andre so jammern,

zur Nacht wäre nie Ruh.

Mein Gott,

wie gern deckte ich

mein Schreihälschen zu.

 

Es nähren,

es kuscheln,

es halten,

es schauen.

Du bist nicht mehr da.

Aus ist mein Traum.


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