Wenn wir das unsrige beitragen,
dann blüht unsere Welt auf.
Und wir auch.
Die Hoffnung trägt ein grünes Kleid,
sie träumt im Wachsen,
in Texten und Liedern
vom Paradies.
Ein dicker Panzer hilft,
all das zu ertragen,
was nicht so paradiesisch ist.
"Geh in deiner Familiengeschichte ein bisschen zurück. Sieh dir deine Großeltern an: Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sie Macher von etwas waren. ...
Wenn du weit genug zurück gehst, wirst du auf Menschen treffen, die keine Konsumenten waren, die nicht herum saßen und darauf warteten, dass ihnen etwas widerfuhr. Du wirst auf Menschen treffen, die ihr Leben damit verbrachten, Sachen zu machen.
Da kommst du her. Da kommen wir alle her. Der Mensch ist über die längste Zeit ein kreatives Wesen gewesen - lang und beständig genug, dass Kreativität ein vollkommen natürlicher Impuls zu sein scheint."
Elisabeth Gilbert in Big Magic.
Aus dem Amerikanischen von Britt Somann
Im Urlaub las ich dieses Buch nach wenigen Monaten zum zweiten Mal. Das war sehr anregend: genau so wie man eine Wanderkarte mit anderen Augen studiert, nachdem man einen Teil des Weges schon gegangen ist.
Der deutsche Untertitel ist ungücklich gewählt und wer in diesem Buch etwas in Richtung Eat Pray Love erwartet, wird enttäuscht sein.
Es geht Elisabeth Gilbert darum, wie wir ein kreatives Leben führen können. Mir gefällt der Ansatz, dass es das natürlichste der Welt ist, kreativ zu sein. Und dass nur wir selbst uns die Erlaubnis geben zu brauchen, um so zu leben. Kein Hochschulabschluss oder Kunstpreis ist nötig. Neugier und Mut reichen aus.
In loser Folge stelle ich ab jetzt immer Montags Bücher vor, die mich inspirieren.
Druck im Paradies klingt etwas zu hart. Gedrucktes Paradies - das soll es sein, 9 Teilnehmerinnen gestalten je 8 Seiten, daraus kann jede ihr eigenes Buch vom Paradies binden. Das ist das Sommerpost-Projekt 2016. (Bei Tabea gibt es die ausführliche Erklärung)
Diese Woche bin ich in meiner Gruppe 3 dran. Heute oder spätestens Morgen werden meine Drucksachen ankommen. Deshalb verrate und zeige ich hier nicht mehr als diese Zeichnung von meinem Arbeitstisch. Arbeitsphase: Stempel schnitzen und Stempel testen.
Bei mir sind 8 verschiedene Motive entstanden. Es hat mehr Zeit gebraucht, als ich dachte. Und das Thema Paradies hat sich als sehr ambivalent herausgestellt. Ein tolles Projekt. Nächste Woche stelle ich meine Ergebnisse hier in aller Ausführlichkeit vor.
Bei Michaela versammeln sich die Paradiesbuchseiten: hier.
Kann ich mich über das Ergebnis so freuen, wie ich dafür gearbeitet habe? Machen wir den Praxistext:
Die letzten Monate saß ich an einer Hausarbeit fürs Fernstudium. Das Recherchieren und Sortieren ging schon vor einem Jahr los. Hier und hier habe ich davon erzählt.
Gestern nun kam nach erstaunlich kurzer Zeit das Ergebnis samt begeistertem Kommentar. Bin ich stolz, bin ich glücklich und genieße es? Nun, es fällt mir schwer. Keine Ahnung, warum. Ich arbeite daran. Sicherlich wird die Freude nicht so lange anhalten, wie die Arbeit gedauert hat.
Gestern habe ich mir bewusst Mühe gegeben mit dem Freuen und spontan mit meiner Familie gefeiert. Denn sie leiden sehr unter mir, wenn ich nur noch das Fernstudium im Kopf habe. Und sie sind stolz auf mich, wenn ich meine Sache fein gemacht habe.
Und für euch, meine BlogleserInnen, habe ich einen Sommerblumenstrauß mitgebracht. Denn eure Unterstützung trägt mich durch manche Durststecke. Schön, dass ihr da seid.
Kennt Ihr das auch? Diese verhaltende Freude?
Michi opidum carcer est solitudo paradisus.
Die Stadt ist für mich ein Kerker, die Einsamkeit das Paradies.
Von meiner Auszeit habe ich euch dieses Sandsteinrelief mitgebracht. Weil ich auf der Suche nach dem Paradies war, fiel es mir sofort auf. Es zeigt den Kirchenvater Hieronymus im Gehäuse, wie er einem Löwen einen Dorn aus der Pfote zieht. Das Ganze kann man im Kartäusermusem Tückelhausen bewundern.
Mich hat vor allem die Unterschrift berührt, besonders aus der aktuellen Weltlage heraus. Wie oft möchte ich mich vor allem verschließen, in die Einsamkeit verschwinden... Aber die Einsiedelei ist nicht die Lösung schlechthin und Einsamkeit entpuppt sich auch selten als ein Paradies.
Ja, das Sommerpost-Projekt zum Paradies hat begonnen. Die ersten Druckseiten von Erika sind bei mir angekommen. Danke!
Diese Woche bin ich dran - meine Versionen oder Visionen zum Paradies sind fast fertig. Schon vor dem Urlaub begonnen, ist jetzt die Vollendung nahe ;))
Nach der langen Blog-Pause steppt hier jetzt wieder der Bär. So jedenfalls habe ich es mir vorgenommen. Und falls er sich die Pfote verletzt, dann tue ich es Hieronymus gleich. Mit anderen Worten: ich bin wieder hier und das ist gut so.
Schreiben und andere kreative Wege durch den Tag
Schreiben,
sich selbst verlieren,
auf kreativen Wegen
durchs Leben gehen,
Inspirationen sammeln,
sich wieder finden.