Ich möchte jetzt den Sommer sehen,
Barfuß durch die Wiese gehen.
Kein Schreibtisch weit und breit.
Endlich Urlaubszeit.
Die Schreibtischwelten pausieren. Im September geht es weiter.
Bis dahin.
Lucia
Sommerleichtigkeit. Leichtigkeit überhaupt. Ist das beim Schreiben nötig?
Lenkt so eine Spielerei nicht vom richtigen Schreiben ab?
Nein. Wer vor dem leeren Blatt oder leeren Bildschirm sitzt und zu schreiben hat, dem gelingt das mit etwas antrainierter Leichtigkeit viel besser.
Und was soll das sein: richtiges Schreiben? Diese Frage ist mir heute zu ernst. Darüber denke ich später nach.
Diese kleine Sommerserie endet mit diesem Artikel. Zum Schluss stelle ich hier noch einige Ideen vor, die zum sommerleichten Schreiben verführen:
Die Sandsäcke liegen noch da.
Sicherheitshalber.
Wenn mein kleiner Neffe spielt,
dann baut er jetzt immer Dämme:
aus Kissen
aus Plüschtieren
aus Bausteinen.
Die Sandsäcke liegen noch da.
Vor dem Tor und vor dem Herz.
Meine Sommerliste vom eben vergangenen Wochenende. Wie versprochen.
Beim Zusammenstellen merke ich, dass ich an einigen Stellen gleich weiterschreiben möchte. Experiment gelungen, sag ich da nur.
Aber es ist eine gefühlsmäßige Sommerachterbahn. Jetzt naht meine Urlaubszeit und ich fühle mich krank. Bitte nicht - ich möchte nicht krank werden, wenn endlich die Freiheit winkt.
Sommerliste
Fußballspielen mit den Jungs
Sekt in der Sonne
Blasen an den Füßen
Schreiben
Wocheneinkauf
Wie Michel zum Held wurde
Selbstgebackene Brötchen
Eingeladen zum Fest des Glaubens
Paolo Conte
Sandsäcke
Muffins mit rosa Zuckerguss
Natalie Goldberg lesen
Schreiben
Am Bleichteich sitzen
Von Usedom träumen
Riesenaufwasch
Sommerrodelbahn
Es ist nicht gerade die neueste, brillianteste oder genialste Idee, Listen zu schreiben. Trotzdem. Sommerlisten haben etwas besonderes an sich: Schreib gemischte Listen mit allem, was dir in den Sinn und vor die Nase kommt.
Oder schreib sortierte Listen: Kulinarisches, Orte, Gerüche, Sommerhits, Farben...
Als ich mit einer Sommer-Liste beginnen wollte, fiel mir nur ein Wort ein: Bestandsübersichtsskizze. Das beweist, dass ich gefühlsmäßig beim Bauzeichnen sitze und der Sommer an mir vorbei zieht.
Listen zu führen, schärft die Aufmerksamkeit. Wenn ich mir vornehme, sommerliche Genüsse auf zu zählen, dann werde ich solche sehen und beachten. Nebenbei habe ich mit solchen Listen wieder ein Stück Sommer konserviert und eine Sammlung für weitere Schreibprojekte angelegt.
Ich richte meine Aufmerksamkeit in den nächsten Tagen auf den Sommer und fülle Listen. Das ganze werde ich am Montag hier veröffentlichen. Ihr dürft gespannt sein, was drin stehen wird. Ich bin es auch.
Bis dahin. Sommerliche Grüße. Lucia
Spontan ein Gedicht zu schreiben, macht sehr viel Spaß. Ein bisschen Reimfreude mit einigen Impressionen gemixt, und schon ist ein Stück Sommerleichtigkeit entstanden.
Wenn das Anfangen schwer fällt, hilft es, eine vorgegebene Anfangszeile zu nutzen. Etwa so:
Mein Stuhl der steht auf...
Heute bin ich...
Wäre ich nur...
Tauche ab und komm mit mir...
Als Beispiel steht hier ein Gedicht von mir, das sehr spontan entstanden ist.
Balkonien
Mein Stuhl, der steht auf dem Balkon.
Ich träume mich ganz schnell davon.
Statt der Straße und der Bahn
sehe ich ganz abgefahrn
den tollen Strand mit Wasserfall
und rosa Zebras überall.
Ich bin so weg. Ich bin nicht hier.
Träum doch mit und folge mir.
Diesen Artikel zu den Spontangedichten möchte ich Heike und ihrem Blog schreib-t-raum widmen, der gerade seinen ersten Geburtstag begeht. Dort finden sich herrliche Ideen, Schreibanregungen und Gedichtformen. Stöbern ist unbedingt empfehlenswert.
Herzlichen Glückwunsch Heike!
Ähnlich wie in Teil 4 nutzen wir die Filmwelt für das Schreiben. Stell Dir die Musik, die du gerade hörst, als Soundtrack vor:
Mit diesen Fragen im Kopf beginnst du zu schreiben...
Vielleicht überlässt du die Musik dem Zufall oder du suchst etwas aus, das dir gerade passend scheint.
Die meisten von uns sind im Sommer unterwegs. Das ist eine gute Gelegenheit, die Mobilität des Schreibens auszukosten. Schreiben kann man fast überall.
Benutze wir das einmal ganz bewusst, indem wir die Umgebung als Drehort für eine Geschichte sehen. Welche Handlung, welche Stimmung hat die Welt um dich herum zu bieten? Lass deine Phantasie spielen und schreib es auf.
Das Foto dort oben zeigt die Gegend, in der ich das zusammenfassende Kapitel meiner Abschlussarbeit schrieb. Ich bin extra von meiner Alltagswelt ausgerückt und habe dort - im Zittauer Gebirge - ein schwungvolles weitblickendes Fazit geschrieben. Die Umgebung kann das Schreiben sehr beeinflussen. Was bei wissenschaftlichen Texten hilft, macht beim sommerleichten Schreiben großen Spaß. Ich glaube, das Gebirge inspiriert mich zu einer Liebesgeschichte zwischen einem Bergbauern und einem Stadtmädchen...
Jetzt, da die Abschlussarbeit geschrieben ist, wandern meine Gedanken oft zum Anfang meines Fernstudiums zurück. Ich glaube, die Gründe, ein solches Abenteuer einzugehen, sind sehr verschieden. Wer meine kennen lernen will, hat hier die einmalige Möglichkeit.
Es fing damit an, dass ein Bekannter mich überreden wollte, Telefonverträge zu verkaufen. Soetwas ist nicht meine Sache, ich lehnte dankend ab. Dank war ich meinem Bekannten wirklich schuldig. Er hatte mich zum Nachdenken gebracht. Die Telefonsache ist es nicht, aber irgendwas muss ich machen.
Meine Lebenssituation war damals (2005!) so: ich hatte drei Kinder, eines davon war schon Schulkind. Seit Jahren arbeitete ich als Hausfrau und Mutter. Weil mein mittlerstes Kind chronisch krank wurde und sich daraus eine Behinderung entwickelte, hatte ich genug zu tun. Einen festen Job konnte ich mir also nicht suchen. Aber irgendetwas brauchte ich - für mich.
Dieses Etwas bot die Fernuni Hagen. Geschichte war schon immer mein Hobby - vielleicht hätte ich gleich etwas in dieser Richtung studieren sollen? Nun ja, besser spät als nie. Es gab einen Studiengang Kulturwissenschaften, in den schrieb ich mich ein. Das Abenteuer begann...
Welche Möglichkeiten. Futter für meinen Kopf. Entdeckungen und Horizonterweiterungen. Zwei Jahre später fuhr ich zu meiner ersten Exkursion. Die ging nach Prag. Ich war seit sehr langer Zeit nicht mehr allein irgendwo gewesen. Und jetzt Prag. Andere ebenso verrückte Fernstudenten. Eine bezaubernde Professorin...
So bezaubernd ging es nicht immer weiter. Es gab Durststrecken, Müdigkeiten und ein Jahr Studienpause, als ich wieder im Bauwesen einstieg. Das Auf und Ab beim Schreiben der Bachelorarbeit kann hier auf dem Blog nach gelesen werden.
Nun ist das Ende nahe. Inzwischen habe ich drei Schulkinder. Mein Mittlerster hat sich stabilisiert, ein normaler Alltag ist möglich. Mutters Studium gehört für alle dazu. Das wird auch so bleiben. Denn ich werde weiter studieren und den Master machen. Das Ende ein neuer Anfang.
Schreiben und andere kreative Wege durch den Tag
Schreiben,
sich selbst verlieren,
auf kreativen Wegen
durchs Leben gehen,
Inspirationen sammeln,
sich wieder finden.