Wo geht es hin? Selbstbefragung vor dem neuen Lebensjahr

Wie weiter?

Vor dem neuen Lebensjahr

 

Wird mein Marschgepäck

schwer sein oder erträglich?

Komme ich voran?

Aber wohin?

 

Oder schlimmer?

Ist es lähmender Stillstand,

der mir droht?

 

Was ich sicher weiß:

ich werde schreiben, jeden Tag.

Ich kann malen und singen.

 

Jedes Stückchen Licht

werde ich aufsammeln.

Das trägt mich. Auch in Zukunft.

Ich bin nicht allein.

 


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12tel Blick im Februar - Sonne satt und nichts geschieht

Strahwalde im Februar

Für Tabeas 12tel-Blick Aktion habe ich eine Dorfansicht ausgewählt. War das richtig? Es passiert so wenig. Kein Mensch kommt vorbei... Nun, das Jahr ist noch jung.

 

Das obere Bild ist von gestern: sonnig und warm, fast schon Frühling.

Unten reiche ich ein Bild vom 26.1. nach, als wir ganz kurz Schnee hatten. Ohne die weiße Pracht sah es im Januar so aus.

 

Weitere gesammelte Blickwinkel gibt es wie immer bei Tabea.

Strahwalde im Januar mit Schnee
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Wachsende Ringe

Jahresringe

 

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,

die sich über die Dinge ziehn.

Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,

aber versuchen will ich ihn.

 

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,

und ich kreise jahrtausende lang;

und ich weiss noch nicht:

bin ich ein Falke, ein Sturm

oder ein grosser Gesang.

 

Rainer Maria Rilke

 


Wasserkreise
Wasserkreise

 

 

Die schönsten Kreise zeigt die Natur. Jahresringe. Wasserkreise. Selbst ein eckiger Stein kann runde Kreise ziehen!

Ich schicke dieses mustergültige Wachsen, Werden und Vergehen, Wellenschlagen und Weltenbeben zu Michaelas Mustermittwoch.

 

(Eines meiner liebsten Gedichte ist mit dabei, Rilke hat eben auch Kreise gezogen...)

 

die welt ist rund

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Eine gute Geschichte, schwer zu erzählen

Gemalt von meinem Sohn

Heute zeige ich hier ein Werk meines Sohnes, das mittlere meiner drei Kinder, für die Kinderkunstsammlung bei Philuko.

Es stammt vom letzten Sommer, als ihm langweilig war und Mamas Schreib-Block herhalten musste.

 

Ich mag es sehr, wie er malt. Ich freue mich, wie gut er wieder malen kann.

Letzte Woche waren wir mit ihm bei der halbjährlichen Kontrolle im Epilepsiezentrum. Sein Arzt meinte erfreut: man muss hier auch mal gute Geschichten hören. Recht hat er.

 

Dennoch erzähle ich nicht oft und nicht überall von meinem besonderen behinderten Sohn. Inzwischen mag es eine gute Geschichte sein – aber die richtigen Worte fehlen mir.

Diese Woche wird er 14: Schön, dass wir dich haben.

 

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Memorandum für unsere Großmütter - ein Tipp

Ein außergewöhnliches und wunderbares Memorandum für unsere Großmütter gibt es bei Ulli zu sehen. Eine Galerie von 45 Tafeln ist diesen Frauen gewidmet, die Weltkriege überlebten, sich ihren Familien widmeten und die Trümmer beiseite räumen mussten.

 

Viele von uns haben sie als gute Seelen in Erinnerung.

 

Ich auch. Eines meiner Schreibprojekte befasst sich mit der Suche nach der geliebten Omi. Da ist noch viel zu tun, bevor es vorzeigbar ist.

 

Ulli hat ihr Projekt vollendet. Schaut es euch an.

 

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Freitagsgedicht - Fragen an meinen Steuermann

 

Fragen an meinen Steuermann

 

Kann ich die Ströme

meines Lebens

lenken?

 

Oder meine

Gehirnströme?

 

Das Blut in

meinen Adern?

 

Das Rauschen in

meinen Herzkammern?

 

Oder hab ich nur mein

Lebensschiff?

 

Kann ich etwas

lenken?

 

Oder sollte ich

mich

treiben lassen?

 


 

Wem dieses Freitagsgedicht bekannt

vorkommt:

hier habe ich den ersten Entwurf

aus meinem Notizbuch schon gezeigt.


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Die Erde ist rund - wir ecken an

Runde Formen in der Architektur

Michaela sucht im Februar Punkte und Kreise. Kein Problem dachte ich. Da wird meine Bauseite schon was finden. Doch es bestätigte sich, was ich im Januar feststellte: unsere Welt ist aus Linien gemacht. Dabei ist die Erde doch eine Kugel! Trotzdem herrschen Kanten, Rechtecke, Dreiecke bei Gebäuden vor. Von den Löchern in der Steckdose abgesehen entdecke ich kaum Kreise und Punkte.

 

Am letzten Wochenende bin ich endlich fündig geworden. Auf einem Gut bei Bautzen. Warum es bei historischen Bauten eher rund zugeht, ist eine Frage. Mit der ich beim heutigen normierten Bauen anecke. Kann ein eckiger Kasten eine runde Sache sein?

 

Viele Kreise und Punkte versammeln sich hier.

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11 Fragen und meine persönlichen Antworten

Selbstporträt mit Denkmal

Jetzt ist es also geschehen. Nach reichlich zwei Jahren des Bloggens bin ich nominiert. Britta hat meinen Blog für den Liebster Award genannt. Ich bin geehrt. Vielen Dank.

Britta habe ich im letzten November beim Lyrikmonat frapalymo von Sophie Paulchen kennen gelernt. Seitdem besuchen wir uns auf unseren Blogs. Wobei Britta viel häufiger und bunter bloggt als ich!

 

Jetzt müsste ich meinerseits 11 Blogs nominieren. Ich bin aber kein Fan von Kettenbriefen und ähnlichen Aktionen - ich mache da nie mit. Deshalb werde ich mir den Award nicht anheften - die Ehre der Nominierung soll mir genügen.

 

Aber Brittas 11 Fragen an mich beantworte ich gern. Weil es gute Fragen sind. Weil ich so etwas selber gern lese. Wer mag, kann sich anschließen.


1. Hast Du ein Vorbild? Erzähl mal darüber!

 

Ich bewundere Menschen, die genau das leben, was für sie richtig ist. Die ihre Berufung gefunden haben.

 

2. Womit kann man Dich so richtig aus der Reserve locken?

 

Es darf gern kniffelig sein, es muss die Kreativität herauskitzeln und es sollte mich innerlich bewegen.

 

3. Wofür wirst Du schwach?

 

Bei Schokolade. Bei Büchern. Und Notizbücher. Schöne Stifte, gute Farben. Papier. Nich mehr Bücher. Und Schokolade.

 

4. Pssst… was ist Dein GROSSES ZIEL?

 

Ein Buch veröffentlichen.

 

5. Kannst Du gut allein sein?

 

Ja. Bitte mehr davon.

 

6. Lieber Theater oder lieber Kino?

 

Theater – ich liebe mein Zittauer Theater.

 

7. Bist Du ein Sommer- oder ein WinterMensch?

 

Herbst. Wegen der Farben, der klaren Luft und der Melancholie.

 

8. Wohin geht Deine nächste Reise?

 

In die Sächsischen Schweiz, ein Wochenende mit meiner Familie am Ende der Winterferien. Im März fahre ich nach Hagen an meine FernUni zu einer mündlichen Prüfung. (Ist das eine Reise?) Im April wird es ganz spannend. Da fliege ich nach Russland.

 

9. Worüber bloggst Du besonders gern?

 

Über alles, was mich beim Schreiben und Leben besonders bewegt, berührt oder begeistert.

 

10. Wie wäre das für Dich, wenns morgen kein Internet mehr gäbe?

 

Da ich oft versuche, ohne Internet zu leben (sonntags, beim Verreisen), wäre es nicht der totale GAU. Ich würde wieder Briefe schreiben. Oder anrufen. Aber die Blogs, das Bloggen, die Gemeinschaft – das alles würde mir fehlen.

 

11. Gibt es ein Buch, das Dich richtig beeindruckt/beeinflusst hat? Welches?

 

Mit 12 Jahren habe ich dieses Buch über Hedwig von Schlesien gelesen. Das hat mich sehr geprägt – meine Mittelaltervorliebe, meine christlichen Wurzeln, Schlesien, wie kann Leben gelingen – all das findet sich dort. All das ist immer noch lebendig. (Meine mündliche Prüfung – siehe Frage 8 – beschäftigt sich mit schlesischer Geschichte zu Hedwigs Zeiten!) Ich lese dieses Buch jährlich wieder, meist um den 16. Oktober herum (Hedwigs Gedenktag).


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drawing challenge - daily project - meine täglichen Zeichnungen

mein Notizbuch

Stefanie sammelt tägliche Projekte - daily projects: Dies ist mein Notizbuch. Jeden Abend schreibe ich eine Seite. In diesem Jahr habe ich etwas Neues begonnen. Nach dem Schreiben zeichne ich auf die linke Seite. Manchmal führt das zu neuen Texten. 

 

Stefanie collects daily projects: This is my notebook. Every night I write a page. This year I have started something new. After writing I draw on the left side. Sometimes this leads to new texts.


aus meinem Notizbuch
der Suchende
Mensch, aufgeplustert
was habe ich mir auf den kopf gesetzt

glücklich singen

Ich zeige euch einige Beispiele vom Januar.

Die Zeichnung links ist mein Lieblingsbild.

 

I'll show you some examples of January. 

The drawing on the left is my favorite picture.


Vielen Dank, Stefanie, für die Idee zu dieser drawing challenge. Danke an alle, die vorbei schauen. 

 

Thank you, Stefanie, for the idea for this drawing challenge. Thank you to all who stop by.

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Die Sonne kommt - oder warum wir Gedichte brauchen

Neulich hockte ich in einer dieser Besprechungen, bei der man nach spätestens 5 Minuten weggedämmert ist. Früher hatte mich das alles sehr interessiert. Nun wünschte ich mich wo anders hin: nach Hause, zum Schreiben. Am besten ein Gedicht, das wäre sinnvoller.

 

Seltsam. Ein Gedicht für sinnvoller zu halten als eine Sitzung. Als ob ein Gedicht Gewicht hätte.

Ich wunderte mich über meine neue Gesinnung. Hatte mir die Besprechung so geschadet?

 

Wenig später las ich in einem Interview (leider nicht online) Friedrich Schorlemmers Idee für ein 11. Gebot:

Du sollst jeden Tag ein Gedicht lesen, eine gute Musik hören und einen vernünftigen Gedanken fassen.

Mich hatte er damit auf seiner Seite. Nur, wie soll man das bei einer Besprechung vollbringen? Vernünftige Gedanken. Vielleicht. Manchmal. Gedichte lesen? Gute Musik hören? Im Alltag?

 

Wie wäre es, wenn ein Lied das Grau in Grau unterbricht? Schaut euch dieses Video an – dort passiert genau das. Sich vorzustellen: wir gehen ins Arbeitsamt und hören dort Here comes the sun. Echte Sänger, echte Geigen und Flöten. Im Arbeitsamt! Wie die Beamten schauen. Ratlos. Und die Tränen in den Augen der Wartenden. Little Darling, es war ein langer kalter Winter. Aber die Sonne kommt. Ganz bestimmt.

 

Ich weiß jetzt, dass es richtig ist, Gedichte wichtig zu nehmen. Wir brauchen sie wie das wärmende Sonnenlicht.

 

 

 

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Schreiben im Januar: am Küchentisch und im Café

Schreibtisch
Mein "offizieller" Schreibtisch

Eigentlich wollte ich diesen Schreibtisch hier oben als 12tel Blick fotografieren. Beim Nachdenken darüber merkte ich: das wird zu langweilig. So, wie auf dem Bild sieht er immer aus. Voll.

Ich sitze dort nur, wenn ich am Computer arbeite. Es ist der PC-Arbeitsplatz für die ganze Familie...

 

Viel interessanter finde ich meine Arbeitsplätze, die sich je nach Gelegenheit überall befinden. Hier habe ich schon einmal über meinen fliegenden Schreibtisch geschrieben. (Wie ich sehe, genau vor 2 Jahren!!!) Da ich zuerst immer per Hand schreibe, kann ich das fast überall tun. Diese Mobilität beim Schreiben ist etwas geniales. In diesem Jahr werde ich monatlich einen Querschnitt meiner Schreiborte zeigen.

 

Der Januar war allerdings ruhig und unspektakulär. Ich hatte Probleme, wieder richtig rein zu kommen. Aber ich habe geschrieben: Am Küchentisch. Am Wohnzimmertisch. Und im Café. Das war ein Experiment: ein Café in einem Baumarkt, dass sich als überraschend produktiver Platz entpuppte. Allerdings nervte mich die Beschallung.

 

Ich bin gespannt, was der Februar zu bieten hat.

Schreiben am Küchentisch
Schreiben am Küchentisch
Im Wohnzimmer
Im Wohnzimmer
Schreiben im Café
Im Café
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