Manchmal habe ich gar keine Lust, mitzukommen.
Ich würde lieber zu Hause bleiben.
Aber gut, ich bin dabei.
Und gerade dann wird es besonders schön.
Oder wie es bei Forrest Gump heißt -
das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen,
man weiß nie, was man kriegt.
Das Leben ist eine Wunderkiste.
Man muss nur den Mut haben, sie aufzumachen.
Heute ist es soweit: die Ergebnisse im Bilder-Pingpong zeigt Sabine. Nächste Woche Dienstag geht es in eine neue Runde, bei Anne von den
Wortperlen.
Bevor der Tag
die Kreidekiste füllt,
sind die Taten
schon verzeichnet.
Die Lücken hingen
an der Wand.
Wer anhielt,
konnte sie
bewundern.
Passanten ergriffen
das Leben in Zahlen,
begriffen dabei aber
nichts.
In meinem Notizbuch fand ich einen Zettel mit diesen Zeilen. Irgendwann im letzten Sommer hatte ich sie geschrieben, auf irgendeine experimentelle Art und Weise, an die ich mich nicht mehr
erinnern kann.
Solche Fragmente sind ein lebendiges Beispiel, wie viel Freude man am Schreiben haben kann, es muss nicht sofort etwas druckreifes herauskommen. Das Tun an sich ist das Wichtigste, finde
ich.
Nun naht der November, der bei vielen ein traditioneller Schreibmonat ist. Richard Norden berichtet
darüber und zeigt Alternativen zum NaNoWriMo. Ich mag seine Idee, sich ein eigenes Schreibziel für den November zu setzen.
Der FraPaLyMo - Der Lyrikmonat von Sophie Paulchen ist eine lyrische Variante des Schreibmonats November. Ich war schon
ein paar Mal dabei - immer mit Gewinn. Ob ich mich diesmal wieder darauf einlasse? Jeden Tag ein Gedicht nach den Impulsen von Sophie?
Noch bin ich unschlüssig. Noch ist ja Zeit. Eines ist sicher, geschrieben wird sowieso!
Was schreibt ihr im November?
Gedanken spinnen,
Bilder einbinden,
Landschaften einflechten,
Gelesenes verweben,
Ideen verknüpfen:
ein Text wächst
Der Text hat seine sprachliche Wurzel ebenso wie die Textilien im Lateinischen:
texere: weben, flechten, zusammenführen.
Ein Text ist laut Duden eine zusammenhängende Folge von Aussagen - eben ein Geflecht von Gedanken. Im besten Falle gewebt um einem roten Faden.
Dieser mich faszinierende Prozess der Textentstehung ist selten greifbar. Ich wollte ihn aber sichtbar machen. Wenigstens symbolisch. So entstanden diese Bilder aus der Text-Werkstatt.
Inspiriert wurde ich durch den Mustermittwoch bei Michaela, im Oktober ist Textiles dran.
Dornröschenschlaf
Interpretieren wir
die blühenden Landschaften
hinter dem Bahnhof
doch als Dornenhecke.
Dann haben wir schon 25 Jahre
Dornröschenschlaf hinter uns.
Bald kommt der Prinz und
küsst uns wach.
Ganz bald.
Fast alles da
Den Kuchen holen wir beim
Schwertner-Bäcker.
Wein ist diese Woche beim Aldi
im Angebot.
Eine reichliche Auswahl an Großmüttern
liefert uns die Seniorenresidenz.
Und Wölfe sind bei uns
schon lange keine Seltenheit mehr.
Doch wo finden wir ein junges Ding?
Wo ist Rotkäppchen?
Die studiert jetzt im Westen.
Heimatland
Mag es weit weg sein
für die Entfernten
Hinter den sieben Bergen
Mag hier nicht los sein
für die Gelernten
bei den sieben Zwergen.
Ich mag es.
von ganzem Herzen
oft auch mit Schmerzen.
Nicht auszudenken, wer ich wäre
ohne dich und die sieben Berge,
meine Heimat, du bist die schönste
im Land.
Diese Gedichte habe ich für die Lesebühne in Kamenz, fürs Poetenbrettl geschrieben. Letzten Freitag las ich diese und weitere Texte aus meiner Werkstatt. Bei solchen Veranstaltungen kann es einem leicht passieren, dass
man den Mut zum eigenen Schreiben verliert. Die anderen Autoren sind so gut! Aber diesmal fuhr ich voller Ermutigung und sehr angeregt heim.
Meine Gedichte über die Oberlausitz sind zwar voller lokaler Anspielungen, aber ich denke, sie sind trotzdem allgemein verständlich. Ansonsten fragt mich!
Mano zeigt wunderbar passend gerade heute einige Bilder aus dieser
Märchenwelt - aus der Oberlausitz und aus Sachsen. Ihr Blick als Besucherin und meiner als Ureinwohnerin ergänzen sich gut.
Meine FernUni wirbt mit dem Slogan: Studieren, wo
es am schönsten ist. Hier seht ihr ein Beispiel dessen, meinen Arbeitsplatz in der letzten Woche. Da war ich in der Endphase der Schlusskorrektur einer Hausarbeit, mit der ich mich seit
Monaten ungewöhnlich schwer getan habe.
Das ist kein geschöntes Foto: die verblühten Blumen und all der Kram auf dem Wohnzimmertisch - neben meinem Laptop. Und der Wäscheständer! So sieht es aus, wenn Mutter studiert. Man denke sich noch drei Teenager und einen Herzallerliebsten drum herum. Heute habe ich das ganze ans Prüfungsamt geschickt. Mal sehen, wann die Erleichterung einzieht...
Studieren, wo es am schönsten ist? Na klar.
Esel ich
Ich bin ein Esel,
renne der baumelnden Möhre nach.
Die Möhre. Die Möhre.
Ich renne und renne und
merke nicht,
was für ein Esel ich bin,
wo ich Möhren doch
gar nicht mag.
Wenn ich stehen bliebe
und mal nachdächte -
denke - denke -
was ich denn mag und
wofür es sich zu rennen lohnt,
dann wäre ich
nicht mehr so ein Esel.
Weil ich aber ein Esel bin,
renne ich weiter.
Und lerne die Möhren zu lieben.
Hiermit lasse ich meine gute alte Tradition des Freitaggedichtes wieder aufleben. Heute wurde ich inspiriert durch ein bildhaftes Blogstöckchen von Gitte.
Und - welcher Möhre rennt ihr hinterher? Liebt ihr sie?
Heute Abend lese ich in Kamenz beim Poetenbrettl. Auch Gedichte. Mit Lokalkoloriet und so.
Die Oktoberrunde im Bilder-Pingpong startet heute. Das impulsgebende Startfoto findet ihr bei Sabine. Sie ist mit ihrem Blog Teamworkart die Gastgeberin des Monats. Danke, Sabine.
Bei mir beantwortet Sabine heute einige Fragen und zeigt Einblicke in ihr kreatives Schaffen.
Erzähle uns doch bitte etwas über dich und deinen Blog.
Mein Blog beschränkt sich momentan auf ein paar wenige Blogaktionen die ich kreativ finde. So z.B. Sunnys „Kreatives-Sonntags-Rätsel“ ,
das eine Fortführung der „Story-Pics 2014“ ist, an der ich mitgeschrieben habe.
Dann Barbaras „Bilder einer Ausstellung“ und eurem Pingpong. Alles andere nur sporadisch, nach Lust und Laune.
Was gefällt Dir am Bloggen besonders?
Ich hab einfach nicht so viel Zeit intensiv zu bloggen, und jede Woche nur Fotos zu einem Thema zu posten, wird dann auch irgendwann mal langweilig, oder man hat grade keine passenden Fotos und
müsste neue machen...
Ich schaue mir auch durchaus andere Blogs an, auch wenn ich oft nicht kommentiere, das ist nämlich auch sehr zeitaufwendig.
Was magst du beim Bloggen gar nicht?
Schwer zu sagen, was mir nicht gefällt. Ich schau ja nur das an, was mich anspricht, und bei mir kommentieren auch fast nur Leute, bei denen ich es auch tue. D.h., mein Blog hat einen
beschränkten Leserkreis, was mich aber gar nicht stört, schließlich bemühe ich mich auch nicht aktiv um Ausweitung.
Bilder-Pingpong ist eine kreative Aktion. Was bringt uns Kreativität heute?
Ich bin ja freischaffende Künstlerin und Kreativität ist bei mir täglich im Spiel. Sie ist ein Mittel um sich selbst auszudrücken, was im besten Falle außerordentlich befriedigend ist, ja glücklich macht. Egal, wie das Ergebnis ausfällt, es geht immer um den Prozess des Erschaffens.
Das setzt allerdings voraus, dass man zu sich selbst findet, sich mit sich selbst beschäftigt. Das fällt vielen Menschen heute immer schwerer, und die hochentwickelte Technik trägt ihren Teil dazu bei, sich bequem von sich selbst abzulenken, was für die Kreativität nicht gerade förderlich ist.
Was heute immer wichtiger wird ist meines Erachtens, die Kreativität von Kindern bewusst zu fördern, bzw. zu erhalten, denn sie ist ja bei jedem Kind erst mal vorhanden. Eltern und Lehrer kriegen es aber leider immer noch in kürzester Zeit hin, diese natürliche Fähigkeit zu zerstören. Allein schon durch Bewertung der kindlichen Werke. Hierzu sehr spannend die Seite von Arno Stern, der sich seit über 50 Jahren mit diesem Thema beschäftigt.
Du regst dich auf,
weil ich selbst hier, in der freien Natur
die Stöpsel in den Ohren habe?
Wer hatte denn in seiner Kindheit
ein Klavier im Wald stehen???
Birgitt sammelt die Ergebnisse unserer Septemberrunde im Bilder-Pingpong.
Ich hatte mich die letzten Tage zum Arbeiten in klösterliche Einsamkeit zurück gezogen. Dort gab es kein Internet für mich. Deshalb kommt mein Beitrag erst jetzt.
Nächste Woche Dienstag gibt es das Startfoto für Oktober bei Sabine.
Schreiben und andere kreative Wege durch den Tag
Schreiben,
sich selbst verlieren,
auf kreativen Wegen
durchs Leben gehen,
Inspirationen sammeln,
sich wieder finden.