Blick in die Vergangenheit

Fenster im Schwenkfelderhaus Berthelsdorf

Alte Häuser sind für mich etwas Besonderes. Hier ist die Vergangenheit spürbarer als beim Lesen eines Geschichtsbuches.


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Ablenkung vom Schreiben: Dichten

Abschlussarbeit

 

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Sechs Tipps für den

großen

akademischen Wurf.

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Job und Karriere.

Wie schreibe ich eine

Abschlussarbeit?

Erst denken, dann schreiben.

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Da meine Gefühle bezüglich der Abschlussarbeit immer noch sehr ambivalent sind und ich von keinen Fortschritten erzählen kann, hier ein selbstgemachtes Flarf zum Thema.

 

Flarf- Dichten ist leicht: Ein Wort in die Lieblingssuchmaschine eingeben (bei mir natürlich Abschlussarbeit) und aus den gefundenen Überschriften etwas basteln. Ergebnis siehe drüben.


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Bilanz vor dem Endspurt

Meine momentanen Gefühle bezüglich der Abschlussarbeit:

  • Es geht sooo langsam voran!
  • Ich habe nur noch wenig Zeit.
  • Das Zeug, das ich bisher schrieb, muss mächtig überarbeitet werden. Was hab ich nur gemacht in den letzten Monaten?
  • Ich kann mich nicht konzentrieren.
  • Keine Lust mehr auf diesen Mist. Ich habe keine Lust mehr! Hört das jemand?

Ich erlebe auch Anderes. Wenn ich sehe, wie die einzelnen Teile langsam ein schillerndes Ganzes bilden wollen, bin ich sehr glücklich. Und stolz. Noch ist es ein ungeschliffener Diamant. Aber es ist einer.

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Schreiben verändert alles

Eine treffende Ergänzung zum Thema "sich selbst gesund schreiben" gebe ich hiermit weiter. Joyce Carol Oates sagte in einem Interview in The Paris Review, dass wir auf die richtige Stimmung zum Schreiben nicht warten sollen. Das Schreiben selbst erzeugt die Stimmung.

 

 

„Ich habe mich gezwungen, mit dem Schreiben zu beginnen, wenn ich völlig erschöpft war, wenn ich das Gefühl hatte, meine Seele sei dünn wie eine Spielkarte, wenn nichts es wert zu sein schien, für weitere fünf Minuten durchzuhalten. Und irgendwie hat die Tätigkeit des Schreibens alles verändert.“

 

 

Gefunden in: Was wäre, wenn. Schreibübungen für Schriftsteller. Von Anne Bernays und Pamela Painter. 1990 in New York erschienen, deutsche Ausgabe 2003 im Alexander Verlag Berlin. 

 

 

Das

Schreiben

selbst

erzeugt

die

Stimmung.


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Keine Kommentare - kein Problem

Keine Kommentare in meinem Blog zu haben, ist momentan nicht mein größtes Problem. (Da steht mein entzündeter Hals, mein müder Kopf und der drohende Abgabetermin viel weiter vorn.) Außerdem habe ich ja meine Stammkommentatoren. Danke!

Wenn es aber mein Problem wäre, würde ich bei Gitte Härter dieses Podcast hören. Macht gute Laune, relativiert die Sicht aufs eigene Schreiben und entlarvt das Verhalten der Blogleser... Viel Spaß damit.

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sich gesund schreiben

Halsweh und Fieber haben mich erwischt.

Für drei Tage bin ich krank geschrieben.

Viel Schlafen und vorerst nicht an die Arbeit denken.

Mich später vielleicht gesund schreiben ...

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AlphaSmart - mein kreatives Schreibwerkzeug

Bei meiner Outdoorschreibtour ist es heraus gekommen: ich habe keinen Laptop. Ich schreibe auf einem AlphaSmart. Weil es Leute gibt, die mehr darüber wissen wollten, haben wir gestern eine nette Fotosession gehabt, der AlphaSmart und ich. Siehe oben. Jetzt möchte er unbedingt selbst zu Wort kommen:

 

Darf ich mich vorstellen: Alphasmart 3000. Sehr erfreut.

Erfunden wurde ich zum einfachen Lehren des Tastaturschreibens in den USA. Schreibliebhaber haben mich entdeckt, weil vieles an mir genial ist: mit mir kann überall geschrieben werden. Ich habe die Mobilität eines Laptops ohne seine langen Hochfahrzeiten. Mich kann man anmachen (; und sofort dort weiter schreiben, wo beim letzten Mal ausgeschaltet wurde. Meine Batterien halten schon seit einem Jahr, solange bin ich schon bei Lucia. Übrigens, besonders empfindlich bin ich nicht - Lucia sagt, ich sei sehr robust. Dann stopft sie mich in irgendeine Tasche und ist mit mir unterwegs.

Ablenkungen wie Surfen im Internet oder Emails lesen gibt es nicht.

Ich bin zum Schreiben da.

 

In meinen acht Dateien kann ziemlich viel gespeichert werden. Lucia hat auf mein Hinterteil einen Zettel geklebt, auf dem die Dateienbelegung steht - sie ist halt vergesslich. Übertragen werden die Dateien mit dem schicken silbernen USB-Kabel in ein geöffnetes Schreibprogramm.

 

Seit Lucia mich bei E*bay erstanden hat - nach einem Tipp in diesem Buch - schreibt sie viel mehr. Vor allem, wenn sie wild drauf loslegen will, nimmt sie mich zur Hand. Jetzt, beim Überarbeiten ihrer Abschlussarbeit, ist der große PC-Kollege oft praktischer. Ich habe keine Fußnoten oder Quellenverzeichnisse zu bieten. Mein Display umfasst vier Zeilen, der geschriebene Text wandert nach oben. Doch wenn sie freies Schreiben praktiziert, bin ich ihr bester Freund.

Viele Grüße an alle Blogleser und danke für die Aufmerksamkeit. 

 

Schreiben ist sehr individuell: was bei mir richtig gut läuft, kann bei einem anderen zum Versiegen des Schreibflusses führen. Deshalb seht das Beispiel vom AlphaSmart bitte als Anregung, um selbst experimentierfreudig zu bleiben. (Denn als Kaufempfehlung kann ich diesen Artikel nicht gelten lassen. Dazu sind die Dinger, zumindest mit deutscher Tastatur momentan zu rar. Weiter Infos hier.)

 

Ich schreibe weiterhin sehr gerne mit der Hand, oder auf dem AlphaSmart oder an einem richtigen Computer. Im Grunde genommen ist das egal: Hauptsache, wir schreiben. Oder noch allgemeiner gesagt: Wichtig ist, das wir unsere eigenen Wege finden, die Kreativität in uns auszuleben.

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Gefangen

So, meine Perspektive wurde zurecht gerückt. Habe ich mich eingesperrt gefühlt in meiner Abschlussarbeit? Gefangen im Fernstudium?

 

In der aktuellen ZEIT campus ist ein Artikel über Kommolitonen von mir. Gefangene können an der FernUni Hagen studieren. Das ist eine Perspektive, die sich ihnen öffnet. In meinem Leben hat das Fernstudium eine ähnliche Funktion. Allerdings sind die Mauern, gegen die ich andenken muss, nur in meinem Kopf. Dies habe ich durch den Artikel gelernt.

 

Was halten wohl die Studierenden hinter Gittern von dem Slogan der FernUni: Studieren wo es am schönsten ist?

 

"Die Außenwand der

Justizvollzugsanstalt ist aus

Backstein und Beton,

1,3 Kilometer lang.

 

Mauern, gegen die man andenken muss, wenn

man im Gefängnis studiert."

 

 ZEIT Campus Nr.3 Mai/Juni 2012 S.32


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Vom Schreiben auf dem Lande

Schreibplatz am Waldrand

Dies ist eine Empfehlung, die Mobilität des Schreibens auszukosten.

 

Schreiben in Cafés - das liebe ich. Leider sind sie hier auf dem Land dünn gesät. Zum Glück ist Schreiben eine Sache, der man sich überall widmen kann. Auf Cafés sind wir nicht angewiesen.

 

Heute war mir das Wetter zu schön, um drinnen am Schreibtisch zu sitzen. Mit dem Fahrrad erreichte ich in kurzer Zeit diesen wunderbaren Schreibort: am Waldrand mit Blick ins weite Land.

 

Dort habe ich konzentriert, ohne Ablenkungen und unbeschwert gearbeitet. Das problematische Kapitel, das mir bisher nicht von der Hand gehen wollte, habe ich dort "geknackt".

 

Eine solche "Schreibtischwelt" zu haben, ist wunderbar.


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Vom Ablagern der Texte

In meiner Familie gibt es viele Tischler. Die schwören darauf, Holz draußen ablagern zu lassen. Kein künstlich getrocknetes Holz kann es mit den Eichenbrettern aufnehmen, durch die vier Jahre lang der Wind gestrichen ist.

 

Texte soll man auch ablagern lassen. Schön wäre es, wenn sich dadurch die Qualität des Textes von selbst verbessert. Das Ablagern von Texten hilft nur dem Autor. Diese Hilfe ist  wichtig. Das Ablagern von Geschriebenen ist unbedingt zu empfehlen. Mit zeitlichem Abstand kann ich den Text lesen, als ob er neu wäre. Als ob ich ihn noch nicht kennen würde.

 

Meine Abschlussarbeit habe ich als Rohtext ausgedruckt und ein paar Tage weg gelegt. Mir hat sie gar nicht gefehlt! Da aber die Zeit drängt, nahm ich sie mir nun wieder vor. Gefasst war ich auf Schlimmes, in meiner Erinnerung hatte ich einen holprigen lückenhaften Text. Überraschender Weise lesen sich viele Kapitel recht rund. Super. Ein Kapitel habe ich noch gar nicht fertig - das war mir bisher nicht klar. Nicht sehr überraschend ist es genau der Teil, der mich am wenigsten begeistert. Da werde ich jetzt weitermachen und es vollenden. Dann geht es an die Feinarbeiten und das Aufhübschen des gesamten Werkes ... 

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Übers Schreiben schreiben

Heike hat einen Artikel über Schreibtagebücher verfasst, die Schreibprojekte begleiten. Als Beispiel nennt sie meinen Blog, was mich sehr freut. Ihre Sicht auf mein Tun eröffnet mir ganz neue Perspektiven. Mir ist erst jetzt klar geworden, wie hilfreich es ist, sich selbst bei der Arbeit an Schreibprojekten mit Schreiben zu begleiten. Dabei praktiziere ich das schon lange.

 

Heike meint ganz zu Recht, das ich hier im Blog nur Teile meines Schreibjournals öffentlich führe. Heute gibt es eine Ausnahme.

Aus meinem Schreibtagebuch: 5.2.2011

 

Es wird nicht soviel, wie ich gern will.

Mit dem Verwenden von Idealvorstellungen ist es schwierig, die "reale" Stadtgeschichte zu ermitteln. Also interessant: das Selbstverständnis zu finden: wie erlebten die Zeitzeugen die Entwicklung. Wie sahen sie Stadt/Land.?

Das Buch zum Städtelob ist voller neuer Inspirationen. Das kann ich doch nicht so "nebenbei" lesen. Ne. Richtig intensiv.


Was hier in den Schreibtischwelten zu lesen ist, entsteht meist speziell für diesen Blog. Heute aber habe ich mein wissenschaftliches Journal, mein Schreibtagebuch mitgebracht. Das klingt hochtrabend, ich weiß. Es sind schnell per Hand heruntergeschriebene Zeilen, die ich auf losen Blättern sammle. Oben habe ich daraus zitiert. So sieht es aus, wenn ich mich auf schreibend mit mir selbst unterhalte. Ausdruck und Stil sind Nebensache. Wichtig ist mir, die Gedanken fließen zu lassen.

 

Bevor ich am Computer richtig loslege, schreibe ich (manchmal) einige Minuten auf Papier - das ist es dann schon, mein wissenschaftliches Journal.

Folgende Effekte sind mir dabei aufgefallen:

 

  • Ich bekomme den Kopf frei, wenn ich meine Bedenken, Probleme, Gedanken auf dem Papier ausbreite.
  • Ich komme ins Schreiben - es ist eine gute Aufwärmübung.
  • Mit Fragen, die ich mir selbst stelle, gebe ich meinem Unterbewusstsein Arbeit. Die tut es zuverlässig.  
  • Hier habe ich eine Sammelstelle für Ideen, Gedanken, Theorien: für all das, was ich weiter verfolgen kann.
  • Es ist auch Platz für alles, was noch zu erledigen ist. Zu Papier bringen - und schwupp fühl ich mich leichter. Denn nun muss man nicht mehr an den ganzen Kram denken. Jetzt ist nicht nur die Bahn frei fürs Schreiben. Nein, wir sind schon mitten drin.

 

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Die Axt schärfen - oder warum ich Pause mache

Eine Geschichte geht mir zur Zeit im Kopf herum: von dem Mann, der ganz großartig Bäume fällen konnte. Schnell und präzise arbeitete er mit seiner Axt. Er wollte gar nicht mehr aufhören. Die Axt wurde bald stumpf, doch er hatte keine Zeit, sie zu schärfen. Er wollte noch viel mehr Bäume fällen. So strengte er sich sehr an und schaffte immer weniger. Unzufriedenheit machte sich breit. Hektik und Verzweiflung. Immer noch fand er keine Ruhe, um die Axt zu schärfen.

 

Nachdem ich meinen Rohtext im Kasten habe, nehme ich mir die Freiheit, "meine Axt zu schärfen". Obwohl ich das Gefühl habe, weiter meine "Bäume fällen zu müssen", ist das jetzt dran. Auch hier im Blog wird bis Mitte nächster Woche Ruhe herrschen. Viele Grüße und bis dahin.

 

 


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