Nimm mich mit
Nimm mich mit
auf die Reise
ich will
weg von hier
dort, wo mir nichts
vertraut ist
wo niemand meinen
Namen kennt
und keiner etwas
von mir will
Nimm mich mit
auf die Reise,
bis es mich
wieder nach
Hause zieht
Das letzte Gedicht von Frau Paulchens Lyrikmonat (frapalymo): der Impuls: draußen, gleise im flug, davon
Ich habe mir zu dieser Anregung noch ein Lied von Naked Raven als Inspiration genommen - Here with You - das ich heute vor einer Woche ständig hörte, als ich im Zug saß und die Landschaft wie im Flug davon flog.
Ja, ich berichte noch von dieser Reise. Und auch ein frapalymo-Resümee kommt noch. Die letzten Tage waren sehr sehr gefüllt. Jetzt bin ich dichtermüde. Aber zufrieden.
himmelssichten
mama sagt, die kegeln dort oben;
als ich vor dem gewitter angst bekomme.
papa sagt,die spielen fangen:
als ich über die ziehende wolken lache.
oma sagt, im himmel geht es ihr besser,
als ich sie besorgt anschaue.
ich gucke hoch und wundere mich
über diesen
himmel
Wolkenspiel - das ist der Impuls für dieses Gedicht.
Sommersuche
In kalten Lüften.
Unter Nebelschwaden.
Hinter schwarzen
Wolkenbergen.
Der Sommer spielt
mit uns verstecken.
Da!
Ein Stück
Sonne in der Pfütze.
Ich hab dich!
Für dieses Gedicht sollten wir uns von einem Stück Sommer inspirieren lassen.
Hoffentlich spielt der kommende Sommer nicht die ganze Zeit mit uns verstecken.
Obwohl
Ich bin keine Maschine.
Man kann mich nicht anschalten.
Oder anmachen.
Obwohl?
Ich bin keine Maschine.
Reagiere nicht auf
Knopfdruck.
Obwohl?
Heute war es wieder so ein Impuls, zu dem ich mehrere Ideen hatte: Leertaste
Letztendlich ist dieses Gedicht entstanden. Witziger Weise kommt der Anfangsimpuls gar nicht mehr darin vor. Interessiert sich jemand für den Weg vom Impuls zum Gedicht? Dann zeige ich hier einmal, wie das bei mir läuft (oder stockt).
... und diese Karte, bei der an einem blauen Band (!!!) ein Teebeutelchen baumelte.
Nun ist das Gedicht komplett. Eine schöne schöne Sammlung. Was mir an dieser Aktion besonders gefiel: meine Familie hatte auch etwas davon. Alle waren gespannt auf die nächste Karte und staunten immer schon über die Umschläge. Sonst ist das, was Mutter da im Internet tut, ja eher abstrakt. Hier wurde es auf wunderbare Weise greifbar.
Danke an Tabea und Michaela für diese schöne Idee und die viele Arbeit, die sie in die Organisation gesteckt haben.
Danke an alle aus meiner Gruppe.
Viele Grüße an alle, die aufgrund dessen hierher gefunden haben.
Nun werden wir mit den Entzugserscheinungen klar kommen müssen... und auf die nächste Aktion warten. Oder???
P.S.
Die schönen Umschläge stehen unter der Collage. (Und unter "Naturschutz".) Wer könnte die wegwerfen? Ich nicht.
heimkommen
entdecktes mitgebracht
ideen gesammelt
mit einem lied im ohr
alles herrlich finden
tanzen mit der neuen leichtigkeit
„schreibt ein akrostichon zu einem wort eurer wahl“.
Ein Akrostischon ist Gedicht, bei dem die Buchstaben der Zeilenanfänge ein Wort ergeben. So also der Impuls zu diesem Gedicht.
An den letzten fünf Tagen des Lyrikmonats kann ich wieder teilnehmen. Denn ich bin nun zu Hause; es war eine intensive Zeit unterwegs, von der ich noch berichten werde.
Die Leichtigkeit muss ich mir erschreiben, da Termine drücken. Aber es tanzt sich gut mit dieser Leichtigkeit.
Meine Inspirationswand. Bemerkenswert diesmal ist dieses Bild: eine Werbepostkarte der FernUniversität Hagen, meiner Uni, der ich mich jetzt wieder widmen werde. Bisher hatte ich - nach meiner Abschlussarbeit letztes Jahr - dazu keinen Nerv. Nun geht es mit dem Master weiter. Das weiß ich, seit ich mir diese Karte fröhlich hingehängt habe. Vor einem Monat war mir noch nicht danach.
Jetzt aber bin ich für ein paar Tage weg.
Allen eine gute Zeit.
Bis bald.
wir atmen
das buch wird
zum schlüssel.
aufatmen beim blättern,
eine jahrhundertwende
jede seite.
wir,
mein buch und ich,
bleiben
zusammen,
lassen uns
nicht mehr los,
atmen
im gleichen takt.
durchatmen sollten wir heute beim dichten. Mein Tag war so voll. Trotzdem gelingt es, Zeilen zu schmieden. Erstaunlich.
Dreimal Frühlingspost in meinem Briefkasten: endlich komme ich dazu, sie hier zu zeigen.
Das fröhliche Mädchen mit dem blauen Band kommt von Steffi. Diese Karte hängt schon an meiner Sammelstelle.
Die herrliche gefilzte frühlingsgrüne Harfe stammt von Esther.
Der bezaubernde Scherenschnitt ist von Silke (ohne Blog).
Jetzt ist nur noch eine Woche übrig... Schade. Ich habe mich sehr an diese handgemachte Post gewöhnt.
Viele weitere Frühlingskarten gibt es bei Frau Müller.
Ewigkeit. Nur für mich
Welle für Welle
an den Ostseestrand.
Immer schon.
Für ewig.
Jetzt aber,
meine Füße
im Sand,
nur für mich:
Welle für Welle.
und dort, wo ich auch immer bin, läuft gerade das Meer an Land
das ist der Impuls für heute.
Ein schöner sommerlicher Gedanke, der Sehnsucht macht nach Meeresluft.
licht
fremdes glitzern,
großes leuchten
hilft mir nicht
die tiefe
dunkelheit
lehrt mich,
auf das licht
in mir selbst
zu vertrauen
Die Aufgabe für dieses Gedicht: wir sollten unser Lieblingswort in Szene setzen.
Ich wählte Licht, vielleicht, weil mein Name Lucia von Lux - das Licht stammt und die Leuchtende bedeutet. (Auch wenn ich mich selten so fühle. Dann sollte ich mein Gedicht beherzigen.)
ziehen
es zieht in mir
es sehnt sich fort
ich schließ die tür
an diesen Ort
darf ich mich nicht begeben
verzogen ist mein leben
verbieg mich wild
im spiegel starr
seh ich mein bild
wie es nie war
verzogen ist mein leben
dem hab ich mich ergeben
es zieht in mir
es sehnt sich fort
Thema diesmal: wenn man alles ziehen lassen kann
Ich bin verspätet dran, eine Erkältung hat mich lahm gelegt. Die würde ich gern ziehen lassen, diese Erkältung.
erinnerung, die verlorene
ich hatte es grad noch
das geniale gedicht
nun ist da ein loch
ein reim ist es nicht
ich laufe im kreis
versuch es zu fassen
die muse kaut eis
für heut muss ichs lassen
erinnern war das Thema, vergessen mein Ergebnis....
vergessen
wer schreibt
bleibt
doch
wer
deutet
die Asche
meiner
Texte
Heute sind wir aufgerufen, zum Thema vergessen zu dichten. Mich hat dabei ein Stadtbuch aus dem 16. Jahrhundert inspiriert, dass halb angebrannt immer noch existiert und mir gerade Studienstoff bietet.
Ich war neulich in Görlitz, was meine Kreisstadt und somit keine ganz fremde Stadt für mich ist. Trotzdem habe ich Tourist gespielt und mir den Fotoapparat umgehängt. Das ist dabei heraus gekommen.
Die meiste Zeit brachte ich allerdings auf einer Tagung zu. Es war also eher ein dienstlicher Ausgang. Beides, die Tagung und Görlitz, habe ich genossen.
Traumkind
beim Aufwachen
halte ich ihn
noch auf meinem
Arm
die weiche
Haut des kleinen
Jungen
sein grüner
Pullover
mein Kind
mein Kind
trägt
mich durch
den Tag
Das 13. Thema in Sophie (Frau) Paulchens Lyrikmonat Mai - frapalymo - lautet: was uns unsere Träume sagen.
Mein Traum heute Nacht war geprägt durch die Gedanken um das gestrige Muttertagsgedicht und getränkt von der grünen Hoffnung meines Grasgedichtes von neulich. Der frapalymo bewegt mein Innerstes bis in die Träume hinein. Das ist nicht immer leicht, aber ich schätze diese intensive Zeit sehr. Danke, Sophie!
Mutterwärme
du wolltest
zu deiner Mutter
als du so
schwach und verwirrt
wurdest
warst selbst
so vielen Mutter
mir die
Großmutter
deine Wärme
vermisse ich
hast du sie
gefunden?
Der Impuls passend zum Muttertag: Mutter unser
Weitere Gedichte dieser frapalymo-Aktion gibt es hier.
Du
unsere
drei
fliegenden
Tage
ab und an
gestatte ich mir
daran zu denken
wir werden
uns nie
mehr
wieder sehen
nie mehr
du
Heutiges Thema zum verdichten:
Wieder sehen
mein Vater und ich
die Handschrift,
das Gesicht,
wie wir
einander
gleichen!
deine Tendenz,
in der zweiten
Reihe zu verharren
und
darunter zu
leiden.
so
möchte ich
nicht
werden.
so
bin ich
schon.
Als Nachlese zum gestrigen Vatertag gab es heute den Impuls Vater mein.
Die versammelten Vätergedichte gibt es hier
himmelfahrt
auf die füße
im gras schauen,
den himmelsblick
meidend.
zu lange haben
wir dem
entschwundenen
nach gesehen.
der himmel ist
leer.
wir sind allein.
grünt uns
hoffnung?
Der Impuls für heute: während sie im Gras lagen.
Ich habe das mit Christi Himmelfahrt gekoppelt, ein Impuls aus dem Kirchenjahr.
In letzter Zeit häuften sich hier die Klagen. Von wegen: ich komm hier nicht raus, ich darf ja nie verreisen, blödes Dasein. Wohlgemerkt, das sind meine eigenen Klagen!
Schluss damit, predige ich mir selbst, weil es so nicht stimmt. Ab und an komme ich "raus". Darum gibt es hier dafür jetzt eine neue Artikel-Kategorie: Ausgang. Das ist ein herrlich vielschichtiger Begriff.
Manchmal habe ich Ausgang aus meiner beengten Wirklichkeit. (Es ein Gefängnis zu nennen, trifft nur manchmal die Wahrheit zwischen zwei Schreibtischen, einem unbezähmbaren Haushalt, drei Kindern, eines davon mit besonderen Bedürfnissen und einem Mann, dessen Selbstständigkeit jegliche Zeitplanung zu einem logistischen Meisterstück werden lässt.)
Also Ausgang: nicht umsonst lebe ich dort, wo andere Urlaub machen. In der Oberlausitz. Weit weg zu fahren und begeistert darüber zu bloggen, das ist keine so große Kunst. (Obwohl ich das gern tun würde, hätte ich die Möglichkeit dazu…) Im Gegensatz dazu die Herrlichkeiten im eigenen Umfeld während eines unspektakulären Alltags wahrzunehmen, das wird schwieriger. Dies aber ist eine Kunst, die mir den Tag und das Leben retten kann.
Ich habe nicht automatisch Ausgang, ich muss ihn mir nehmen. Ab und zu durch den Hinterausgang. Bisweilen durch den Notausgang. Das Bild zu diesem Text entstand bei so einer Gelegenheit: eine unvermeidliche Wartezeit von 30 Minuten verbrachte ich nicht auf nützliche Weise im Supermarkt sondern eigensinnig am Olbersdorfer See. Dort konnte ich aufatmen, das Wasser beruhigte meine Seele.
In Gebäuden ist oft der Ausgang und der Eingang dieselbe Tür. Möge es in meinem Alltag auch so sein. Das, was mich aus dem Alltag heraus holt, darf mich auch (sanft) wieder hinein bringen.
Der Begriff Ausgang hat noch eine Bedeutung: ein guter Ausgang ist das Ergebnis oder die Lösung eines Prozesses. In diesem Sinne möchte ich meine Zukunft mit offenem Ausgang sehen. Und hier im Blog davon unter der Kategorie Ausgang berichten.
So verarbeite ich das, was mich momentan nervt, produktiv und positiv – sehr vorbildlich von mir, oder?
Wochenmarkt
am Donnerstag
fahren sie mit
gefüllten Beuteln
in ihre Dörfer zurück
den Broiler und die
Kohlrabipflanzen
gut verpackt
mit der
Schulze Liesel
lange
geredet
wolln wir hoffen
ich wünsch dir was
bis nächste Woche
Bringt eure Markttexte zum Duften,
das ist die heutige dichterische Aufgabe.
Ich hoffe, jeder weiß, was Broilerduft ist.
Trösters Lied
Du, das renkt sich wieder ein.
Du, das wird schon wieder gut.
Du, das kann so schlimm nicht sein.
Du, verlier jetzt nicht den Mut.
Bis zum nächsten Stolperstein
wird es wieder besser sein.
Der 7. frapalymo-Impuls: bringt einen Satz, ein Versatzstück eurer aktuellen Lektüre in euer Gedicht ein.
Meine aktuelle Lektüre ist: J. Courtney Sullivan "Sommer in Maine", ein sehr empfehlenswertes Buch über eine Familie und ihr Sommerhaus, in dem es nicht nur idyllisch zu geht sondern oft auch kracht. Wunderbar geschrieben aus den Perspektiven verschiedener Frauen.
Per Zufallsprinzip habe ich eine Seite aufgeschlagen und der erste Satz, der mich ansprang, wurde zum Ausgang für das heutige Gedicht: dass sich alles einrenken wird.
abriss
mit furchen
im gesicht
und einer
bröckelnden
seele:
häuser sind
wie menschen,
nur leichter
zu beseitigen.
"wie nichtssagend die Häuser, wie stark die Erinnerung daran"
so lautet Sophies Impuls für dieses Gedicht
Mein Unterwegs sein ist Gehen im Alltagstrott.
Ich komme von hier überhaupt nicht fort.
Ziehe stets die gleichen Kreise,
werde davon gar nicht weise,
sondern wütend und verbockt,
weil mich diese Ferne lockt,
die ich jetzt nicht haben kann.
Und - dagegen renne ich an.
Mit dem heutigen Impuls unterwegs hat Sophie einen wunden Punkt bei mir berührt.
Das lässt sich leicht bedichten - meine Sehnsucht nach mehr Freiheit und nach der Möglichkeit, unterwegs zu sein. (Das sind Gefühle, die ich bei der Dichterin Eva Strittmatter wiederfinde. Hier habe ich kürzlich darüber geschrieben.)
Das letzte Mal fuhr ich im November ein paar Tage weg. Das war auch ein Lyrikmonat, auch eine frapalymo-Zeit. In zwei Wochen kann ich endlich meine Taschen packen... Wieder in einem Monat mit täglichem Dichten. Schöner Zufall?
Der Mond kann mir gestohlen bleiben,
mit uns beiden hat er nichts zu tun.
Gib Ruhe nun.
Romantik ist etwas für Spinner.
Aber du, du spinnst ja immer.
Lasst uns den Mond stehlen - das war der heutige Impuls zum Dichten. Soetwas kommt dabei heraus...
leicht möcht ich sein
um auf dem meer
zu wandern
frei möcht ich sein
um von hier fort
zu fliegen
stark muss ich sein
um mein leben dennoch
zu leben
erdenschwer
Seatrekking ist eine neue Modesportart. Die deutsche Übertragung
Meereswandern
klingt so schön und poetisch, dass Sophie sie als Impuls für heute kürte.
Hier steht ausführlicheres zum Impuls und hier sind die heutigen frapalymo-Gedichte versammelt.
Lieber auf der anderen Seite stehen,
als mit der wandernden Meute zu gehen.
Der heutige Impuls lautet: auf der anderen Seite
Mir kamen viele verschiedene Gedanken und Ideen dazu, allerdings fehlt mir heute die Geduld, diese genauer zu besehen und abzuklopfen.
Dieser Reim war schnell da und soll es für heute sein.
Mehr Gedichte zum Impuls versammeln sich bei Sophie.
Ein Netz
geknüpft,
aus den Bindfäden,
die der Mairegen
schenkt,
darin zu schaukeln
in den
Sommer hinein.
Mein erstes Gedicht des frapalymo - nach diesem Impuls von Sophie Paulchen, der Erfinderin dieser Lyrikmonate!
Schreiben und andere kreative Wege durch den Tag
Schreiben,
sich selbst verlieren,
auf kreativen Wegen
durchs Leben gehen,
Inspirationen sammeln,
sich wieder finden.