Innehalten - und die Fragen aushalten

Scherbenhaufen

Diese Woche fiel mir das Innehalten schwer. Nicht, weil es an der Zeit fehlte, sondern weil jedesmal, wenn ich zur Ruhe kam, belastende Fragen auftauchten.

 

Vor zwei Jahren schreib ich diesen kurzen Text, der in die Frage mündet: wer bin ich, ohne meine Leistung?

 

Eine klare Antwort habe ich immer noch nicht. Ich merke, dass ich nicht viel von mir selbst halte, wenn ich nichts schaffe, vollbringe, erreiche. Beim Innehalten geht mir auf, wie sehr ich dem Leistungsprinzip verfallen bin. Ich sehe den Scherbenhaufen, den ich damit angerichtet habe. Das ist nicht leicht.

 

Wie wäre es, wenn ich das reichhaltige Angebot unserer Zeit an Zerstreuungen annehme? Dann muss ich weder die Scherben zusammen lesen noch unangenehmen Fragen nach gehen. Dann wird sich nichts ändern.

Innehalten ist der bessere Weg, auch wenn er schwieriger zu gehen ist.



 

Meine Miniserie zum Innehalten wurde inspiriert durch das Monatsthema Achtsamkeit, das Sonja und Birgit gewählt haben.

 

Innehalten Teil 1

Innehalten Teil 2


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Kommentare: 1
  • #1

    jahreszeitenbriefe (Samstag, 21 Juni 2014 17:16)

    zur zeit des textes vor zwei jahren kannte ich dich noch gar nicht... wann hat mensch eigentlich aufgehört zu sein und begonnen sich über leistung (und über das, was er sich an besitz leisten kann...) zu definieren? ist das eigentlich überhaupt "menschlich"? ja, darüber kann man nachdenken, aber erst mal die scherben in die ecke fegen ;-) liebe grüße ghislana (übrigens kümmerst du dich um eine große familie ;-))