Schreib dein Buch - sag ich mir! Stand der Dinge im April

Eure Reaktionen und Kommentare zu meiner Ankündigung im März habe ich mir ausgedruckt. Das sagt alles, oder? Vielen Dank. Das ist Motivation pur. Ich schreibe  mein Buch. Punkt. Und toll, dass ich jetzt einige Testleserinnen ich habe. Aber ihr werdet gleich sehen: noch ist es nicht soweit.

 

Meine erste Erkenntnis ist: mein Ja zu diesem Projekt bedeutet gleichzeitig ein Nein zu anderen Dingen. Ich kann nicht alles auf einmal machen – also jetzt keinen Kurs im Aquarellmalen anfangen, zusätzlich in einem neuen Chorprojekt mitsingen … so verlockend das ist: Nein. Das wird zuviel. Für mich ist das eine sehr befreiende Erkenntnis.

 

Eigentlich müsste ich auch das Fernstudium absägen, wenn ich das Buchschreiben richtig ernst nehme. Aber was dann? Dazu ist mir das Studium zu wichtig. Es birgt das Potential auf den erhofften Berufswechsel in sich. Also heißt das, ich muss ein Gleichgewicht finden zwischen dem Schreiben und dem Studieren. Denn meinen Brotjob im Baubüro aufzugeben ist zwar sehr verlockend, aber momentan nicht machbar. (Aber spätestens nach dem ersten Bestseller denke ich wieder darüber nach.) Auf der Suche nach diesem Gleichgewicht bin ich jetzt also.

Welches Buch soll es sein?


Ich hatte ganz klar ein Buch im Kopf, als ich euch im März von meinem Ziel berichtete. Seit 2012 ist die Idee dazu da, es gibt einen knappen Rohentwurf aus dem letzten und vorletzten Jahr, den ich jetzt beim erneutem Lesen nicht mehr so schrecklich finde wie Damals beim Vollenden. Im Gegenteil. Natürlich ist es ein unvollständiges Etwas, aber eines, aus dem etwas werden kann.


Genug drum herum geredet: es ist eine Geschichte von drei Architektur-Studenten, die ein paar Tage Praxis in der Provinz ableisten müssen und dabei alle nicht nur mit der historischen Bausubstanz in Berührung kommen sondern auch mit ihren eigenen Fragen und Zerbrechlichkeiten. Der Arbeitstitel hat sich geändert – bisher hieß das Buch für mich das Haus. Nun ist es die Heimathaut.

 

Da der Handlungsort ein fiktives Dorf in der Oberlausitz sein wird, habe ich vor, das Buch einem lokalen Verlag anzubieten, bei dem ich schon bekannt bin. Ich habe dort einige historische Texte in Kalenderbüchern veröffentlicht. Mein Ziel ist es, den Plot auszufeilen, ein ordentliches Exposé zu erstellen und ein erstes Kapitel zu schreiben, dass so überzeugend ist, dass der Verlag anbeißt. Das alles hätte ich gerne bis nächstes Jahr März geschafft. Klingt machbar, oder?

Aber da ist noch etwas:


Eine andere Geschichte ist viel weiter gediehen und wurde von mir von Anfang an für eine Veröffentlichung im Internet geschrieben. Es geht um eine junge Mutter, der am Ende einer Kur geraten wird, für sieben Wochen täglich zu schreiben und dabei das eigene Leben zu reflektieren. Diese Mutter, Ina, glaubt nicht, dass dies etwas bringt, probiert es aber trotzdem aus, weil sie inmitten ihrer Probleme und Depressionen darin ihren letzten Grashalm der Hoffnung sieht.

 

Das, was Ina in den sieben Wochen schreibt, möchte ich als Fortsetzungsgeschichte und „in Echtzeit“ im Internet auf einer separaten  Webseite veröffentlichen. Später vielleicht wird daraus ein Ebook oder so.

 

Auf Lücke arbeiten


Heißt das Ja zur Heimathaut ein Nein zu Ina? Diese Frage hat mich in den letzten Wochen sehr beschäftigt. Momentan denke ich, dass ich intensiv an Ina arbeiten werde. Es ist eine weniger komplexe Handlung und somit eine gute Übung, ein Warmlaufen fürs „große“ Buch. Nebenbei kann ich immer, wenn Ideen auftauchen, die Heimathaut weiter stricken.

 

Ich kann so arbeiten – stückchenweise, an mehreren Projekten und auf Lücke – weil ich es muss. Aber auch, weil es mir liegt und ich sehr gern das Unterbewusstsein für mich arbeiten lasse – was allerdings seine Zeit braucht. Davon erzähle ich im Mai mehr.

 

Ganz konfus könnte mich eine dritte Idee machen, die ganz neu ist. Als ich mit meinen Planungen jonglierte und mich mein reales Leben in den letzten Tagen oft so müde machte, dass an ausführliches Schreiben nicht zu denken war, kam eine ganz einfache Frage hoch.

 

Warum nicht ein Buch selbst verlegen mit Texten und Gedichten und Bildern von mir, so wie es das oft auch hier im Blog gibt. Davon ist schon eine Menge da, es ließe sich viel einfacher daran arbeiten, es könnte auch ein Gemeinschaftsprojekt werden. Und so weiter.

Mir kommen zu viele Ideen


Das zeigt sehr schön die Freuden und Lasten des Kreativen Daseins. Ich leide nicht darunter, dass mir keine Ideen kommen. Mir kommen zu viele Ideen. Auswählen und dann bei einer Richtung bleiben – das ist meine Herausforderung. Ich werde mich jetzt auf Ina konzentrieren, die Heimathaut im Hintergrund arbeiten lassen und diese dritte Idee im Kopf behalten. Mal sehen, was ich Ende Mai berichten werde.

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Kommentare: 5
  • #1

    aelva (Dienstag, 21 April 2015 10:58)

    Liebe Lucia,

    vor einiger Zeit hat mich eine Deiner (?) Ideen entflammt und finde nun nicht mehr, wo ich es gelesen habe. Es geht um die Morgenseiten. Schreibst Du mir bitte, wo ich den Beitrag finden kann?
    Und nun muss ich hier nur darauf achten, dass ich mich nicht von zu vielen Ideen mitreißen lasse ;-).

    Lieben Gruß
    aelva

  • #2

    Lucia (Dienstag, 21 April 2015 12:02)

    Liebe Aelva,

    die Morgenseiten sind hier zu finden: http://www.schreibtischwelten.de/2013/03/25/morgenseiten/
    Ich hoffe, es ist das, was du suchst? Ich muss unbedingt mein Blogarchiv übersichtlicher gestalten.
    Viele Grüße von mir zu dir.

  • #3

    jahreszeitenbriefe (Dienstag, 21 April 2015 19:44)

    Wie ich das kenne...., zuviele Ideen... und dann wird nix..., was natürlich übertrieben ist... Doch es ist schon so, man kann nicht alles schaffen. Und du hast ja neben Buch 1, Buch 2, Fernstudium und Brot-Job ja auch noch Familie, erinnere ich mich ;-) ;-) ;-). Das bisschen Haushalt macht sich natürlich von allein, wissen wir ja ;-), aber Kinder und Gefährte werden auch ihr Stück von dir haben wollen und sollen... - ich bin jedenfalls neugierig weiter hier und sehr gespannt, wie und was wird. Liebe Grüße Ghislana

  • #4

    Lucia (Mittwoch, 22 April 2015)

    Liebe Ghislana,
    keine Angst - ich vergesse meine Familie nicht. Den Haushalt schon eher.
    Aber es ist doch so: wenn ich darauf warten würde, bis die Zeit zum Buchschreiben vorhanden ist, wird das Buch niemals entstehen.
    Viele herzliche Grüße zurück.

  • #5

    jahreszeitenbriefe (Mittwoch, 22 April 2015 09:17)

    Stimmt, man sollte nichts verschieben, was nun einfach dran ist! Muss ich mir selber immer wieder mal sagen... Lieben Gruß