März Splitter

ukrainische Fahne in Herrnhut

Die Oberlausitzfahne hat die gleichen Farben wie die ukrainische Flagge. Das wusste und mochte ich schon immer, jetzt mag ich es noch mehr.

 

Meine Schule geht in den Notbetrieb. Viele Infektionen unter den Kindern. Viele kranke Lehrkräfte. Die Schule bleibt offen, wer will, kann sein Kind schicken. Wer kann, soll es zu Hause behalten. (Jetzt, Ende März, halten wir es schon die dritte Woche so.)

 

Eine Geburtstagsfeier. Corona ist Thema. Die hohen Spritpreise sind Thema. Vom Krieg wollen wir heute nicht reden. Es ist Geburtstag.

 

Meine Heimatstadt Herrnhut feiert dieses Jahr 300-jähriges Gründungsjubiläum. Ich werde als Historikerin meinen Senf dazu geben. (Bei einem Vortrag im Mai.) Momentan bin ich noch am Forschen. (Zur Jubiläums- und Erinnerungskultur) Die Konzentration auf die Vergangenheit wird immer mehr zu meiner Insel in dieser bedrückenden Gegenwart.

 

Im März jährt sich der Beginn der Erkrankung meines Sohnes. Inzwischen sind es 19 Jahre. Erst war er sehr krank, dann chronisch krank, dadurch kam es zu einer Behinderung. 19 Jahre. Eigentlich brauche ich mich nicht zu fragen, warum ich so erschöpft bin.

 

Meine Tante aus Thüringen bringt uns zwei Flaschen Rapsöl mit.

 

Aus irgendeinem Grund geht Malen und Zeichnen gerade besser als Schreiben.

  

Nico, erste Klasse, fragt, was wir Großen uns wünschen würden. Von der guten Fee. Wenn wir zwei Wünsche frei hätten. Und sagt auch gleich, was es bei ihm wäre: „Als erstes würde ich Corona abschaffen. Und als zweites würde ich den Krieg abschaffen.“


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