Alle Kinder schreiben. Zuerst die Überschrift von der Tafel: Ein guter Vorsatz. Dann sollen sie, wie es die Lehrerin gesagt hat, einen eigenen Vorsatz darunter schreiben: „Das ist etwas, was ihr euch für das Neue Jahr vornehmt.“
Paula ist schon fertig. Die Lehrerin staunt. Paula war noch nie die Erste. Sie guckt gern zum Fenster raus oder träumt. Schreiben ist für Paula nicht so wichtig.
„Komm doch mal zu mir nach vorn und zeige mir dein Heft. Was soll denn das? Du hast ja nur die Überschrift abgeschrieben und dann das Vor durchgestrichen.“
„Das ist doch mein Vorsatz: ein guter Satz.“
„Was soll das bedeuten?“
„Na, ich will jeden Tag einen guten Satz sagen.“
„Was ist denn das, ein guter Satz, Paula?“
„Ein Satz, der nicht meckert.“
Die anderen Kinder lachen, die Lehrerin nickt und meint, das wäre wirklich ein guter Vorsatz, den sie selbst gern befolgen möchte.
Paula hüpft zurück auf ihren Platz.
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Britta (Montag, 13 Januar 2014 16:03)
Oh, liebe Lucia, das ist eine sehr eindringliche kleine Geschichte! Ein Satz, der nicht meckert... vielleicht nicht nur geschrieben, sondern auch gesprochen (noch besser:nicht nur einer ;)) - manchmal ist das gar nicht so einfach, viel zu viel Gemecker - und sei es in Gedanken... Puh! Stoff zum Nachdenken. Und zum Nachmachen!
Gern gelesen!
Herzliche Grüße,
Deine Britta
jahreszeitenbriefe (Montag, 13 Januar 2014 20:29)
Ach, wie herrlich wohltuend! "Ein Satz, der nicht meckert"... ;-) Kluge kleine Paula. Lieben Gruß Ghislana
Ichliebediesentag (Montag, 13 Januar 2014 21:59)
Kinder, Kinder ....einfach klasse!
Grandioses von Paula und was für ein Satz!
Liebe Grüße, Steffi