Eva Strittmatter – Ein Mensch für mich selbst

Teil 1

Anlässlich des Welttags des Buches möchte ich hier über eine Dichterin schreiben, die mir sehr nahe ist. Eva Strittmatter ist 1930 in Neuruppin geboren und starb 2011 in Schulzenhof. Sie war die Frau von Erwin Strittmatter, einem großen und momentan umstrittenen Schriftsteller. Ich kann gar nicht über Eva schreiben, ohne über ihren Mann zu stolpern.

 

Sie reflektiert nach einer Reise, die sie allein unternommen hatte:

 

„…solche Ausflüge aus dem normalen Dasein haben mir immer geholfen, mich zu regenerieren, und sind allemal zu einem Gewinn für das, was ich schreibe, geworden.

Ich bin dann ein Mensch für mich selbst, während ich sonst in erster Linie die Frau meines Mannes bin.“ (Eva Strittmatter in einem Brief vom 17.12.1971)

 

Selten genug waren solche Ausreißer möglich. Ein Mann, der für sein Werk lebte und ihre Hilfe brauchte und einforderte, vier Söhne, Haus und Hof; das waren starke Fesseln.

 

Ich will aber nicht weise,

ich will lebendig sein.

Ich bin noch auf der Reise.

Und Schopenhauerein

Werde ich später treiben.

(aus dem Gedicht „Noch“)

 

In den sechziger Jahren beginnt sie, Gedichte zu schreiben. Mir scheint, inmitten der vielen Anspannungen brechen sie förmlich aus hier heraus. Um die Schwierigkeiten beneide ich sie nicht. Aber wie produktiv sie damit umgegangen ist, das bewundere ich.

 

Und du kannst schweigen oder sprechen.

Ganz wie du willst. Daran zerbrechen

Werd ich nicht mehr. (Ich kann auch gehen.)

Ganz wie ich will, wird es geschehn.

(aus dem Gedicht „Freiheit“)

 

Gegangen ist sie nicht. Manchmal gibt es diese Freiheit nur im Gedicht.

 

Teil 2: hier

Teil 3: hier

ruppiner see und neuruppin
Blick über den Ruppiner See nach Neuruppin

Quellen:

Alle Gedicht-Zitate stammen aus dem Gedichtband: Ich mach ein Lied aus Stille. Erstausgabe 1973, Aufbau-Verlag. Die aktuelle Ausgabe dieses Buches verlose ich ab dem 23.4.

 

Die Briefe sind der dreibändigen Reihe: Eva Strittmatter: Briefe aus Schulzenhof entnommen. Hier Band I, 4. Auflage 1982, Aufbau-Verlag

 

Es gibt viele weitere Gedichtbände und auch eine Ausgabe sämtlicher Gedichte. Ich habe mich hier auf das zu verlosende Buch beschränkt, doch natürlich gilt es mehr zu entdecken.

 

Eine Biografie gibt es noch nicht. Empfehlenswert ist das Buch von Irmtraut Gutschke: Eva Strittmatter. Leib und Leben. 2008. Verlag Das Neue Berlin

In Gesprächen erinnert sich Eva Strittmatter an ihr Leben und Schreiben.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Barabara Humiston (Dienstag, 07 Februar 2017 05:09)


    I for all time emailed this web site post page to all my contacts, as if like to read it after that my contacts will too.