Jude Law huscht durchs Bild. Gut, es könnte auch ein anderer Mann sein – so genau ist das nicht zu erkennen. Aber wir glauben es der Sächsischen Zeitung vom 18.1. Die berichtet von den Dreharbeiten in Görlitz zu einem Hollywood-Film: Grand Hotel Budapest. Plötzlich haben wir ein Staraufgebot in der Provinz und ein leerstehendes Jugendstilkaufhaus, das seine Rolle als Hotel großartig spielt.
Da wächst das Selbstbewusstsein in Görlitz. (Als ob das noch möglich wäre.) Ich bekomme das nur durch die Zeitung mit, schließlich ist Görlitz 30 Kilometer entfernt. Mich interessiert daran vor allem der Perspektivwechsel.
Die Städte schrumpfen nicht so schnell wie die Bevölkerungszahlen. Es gibt Leerstand. Meist sind solche verlassenen Häuser deprimierend. Es kann aber auch ein Vorteil sein. Die Filmbranche liebt es offensichtlich. Es ist also nicht alles nur nutzlos, traurig und rettungslos verloren. Neuer Glanz kann einziehen. Jedenfalls für die Dauer des Filmdrehs.
Ich frage mich, ob ich das auch auf mein Leben beziehen kann. Wie ist das mit meinen eigenen Leerräumen? Finde ich neue Verwendung oder finde ich mich damit ab, dass alles vorbei ist? Wer huscht bei mir durchs Bild? Ein alter Traum, eine neue Idee?
Kommentar schreiben