Keine Entschuldigung

Bautzen

Für diese Woche habe ich den zweiten Teil meiner Serie zur Oberlausitz geplant. Aber das fällt aus. Nach dem, was in Bautzen und in Löbau passiert ist, kann ich hier nicht einfach nett über meine Heimat plaudern.

Asylbewerber anzupöbeln, zu beschimpfen und ihre Unterkünfte in Brand stecken - dafür gibt es keine Entschuldigung.

 

Nachtrag vom 25.02.16:

Vielen Dank für die Kommentare. Ich werde meine Serie zur Oberlausitz fortsetzen. Aber erst im März.

Ich kann nicht weiterschreiben, als wäre nichts geschehen. Genau diese gleichgültige Haltung gibt dem Fremdenhass Raum um zu wachsen.

 


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Kommentare: 6
  • #1

    Edith (Mittwoch, 24 Februar 2016 14:09)

    Nein, liebe Lucia, dafür gibt es keine Entschuldigung.
    Was können wir tun? Wir können kundtun mit Worten und durch unser Handeln, dass wir damit nicht einverstanden sind. Aber ich lasse es nicht zu, dass wegen dieser paar dummen, herzlosen Menschen mein ganz normaler Alltag beeinträchtigt wird.
    In diesem Sinne wünsche ich Dir - bei uns scheint heute endlich mal wieder die Sonne - einen schönen Tag. LG Edith

  • #2

    Birgitt (Mittwoch, 24 Februar 2016 17:56)

    ...wäre es nicht gerade wichtig, liebe Lucia,
    über die schönen Seiten deiner Heimat zu erzählen? es sind doch verschwindend wenige, die sich so benehmen und die meisten Oberlausitzer sind nette, ganz normale Menschen...von denen, die pöbeln und beschimpfen sind wahrscheinlich die wenigstens Oberlausitzer...
    gerade, weil die Presse dem soviel Raum gibt, was natürlich irgendwie auch wichtig ist, wenn es denn sachlich berichtet wird, finde ich es wichtig, die schönen Seiten auch aufzuzeigen...ich finde es nicht richtig, die Oberlausitz, ganz Sachsen auf diese Dummköpfe zu reduzieren,

    nachdenkliche und mutmachende liebe Grüße
    Birgitt

  • #3

    mano (Mittwoch, 24 Februar 2016 20:16)

    ich finde auch, du solltest das positive aufschreiben!!
    ich bin auch zutiefst beschämt, aber auch wütend und empört, dass menschen (und in diesem fall sollen es ja wirklich bewohner des ortes gewesen sein - zumindest laut presse!) sich so verhalten können - und offensichtlich dürfen!! nach ihrer üblen tat gehen sie ungestraft wieder nach hause, trinken ihr bier und legen die füße vor der glotze hoch. für mich unglaublich!
    aber gerade jetzt ist es wichtig, positives zu zeigen, jede stimme ist wichtig!!
    ganz liebe grüße - und danke für deine worte!
    mano

  • #4

    KaZe (Donnerstag, 25 Februar 2016 10:12)

    Mich beschäftigt das auch sehr und ich frage mich wie kann der einzelne dagegen antreten. Hoffe immer es sind nur wenige, die so denken, kenne ich doch niemanden, der sich so äußert.Die Nachrichten deuten mir aber immer, dass es doch etliche geben muß, dass die aber nichts zu befürchten haben und ihren Tag gemütlich fortsetzen, will mir nicht in den Kopf.Hätte nicht die Polizei in Clausthal die Pöbler erstmal wegschicken müssen, stattdessen haben sie sich von denen aufheizen lassen. Polizeiarbeit stelle ich mir anders vor. Nichts beschönigen ist richtig, aber Schönes und Haltung zu zeigen ist wichtig .Immer optimistische Grüße von K.

  • #5

    dorette (Donnerstag, 25 Februar 2016 15:55)

    wie schade, dass die menschheit manchmal (oder oft?) so ist, wie sie ist. mich macht das traurig und mich macht das wütend. auf menschen, die gar nicht wissen, was sie mit der welt anrichten. und da meine ich nicht nur das grade aktuelle politische thema...

    trotzdem darf man sich nicht unterkriegen lassen und zu sehr daran verzweifeln. ich mache das leider zu oft. tut mir selbst aber auch nicht gut...

    liebe grüße an dich!
    doro

  • #6

    noz! (Donnerstag, 25 Februar 2016 22:56)

    Liebe Lucia,

    nein es gibt keine Entschuldigung für diese Taten. Das wäre auch zu leicht.
    Aber ich bin es leid, dass wir Sachsen uns immer schämen sollen, dass wir den Kopf einziehen (sollen/müssen), weil solche Vollpfosten sich nicht im Griff haben und der Rest der Nation bzw. des Erdballs, durch die Presse weiter aufgeheizt, der Meinung ist, derart braune Gedanken und Taten gäbe es nur hier in Sachsen.
    Das muss sich Herr Tillich für "sein" Sachsen rechtfertigen, als wenn er die Erziehung dieser Menschen verbockt hätte, als wenn alles allein seine Schuld wäre, weil die Schäfchen in seinem Bundesland nicht so ticken, wie es die restliche Welt haben will.
    Erstaunlicherweise schafft es PGDA, dass die Massen zum Stelldichein durch die halbe Republik reisen, während der Gegenpart nur wütend über den braunen Sumpf in Dresden (und Sachsen) schimpft, aber niemals auch nur einen Zentimeter in Richtung Dresden reisen würe, um zu zeigen, dass dies eben nicht Sachsen ist.
    Ja, ich bin es leid. Sehr, sehr leid.
    Mich rechtfertigen zu müssen, für Menschen, die ich nicht kenne und mit denen ich nicht im Entferntesten zu tun habe und zu tun haben möchte.

    Von daher, liebe Lucia, kann ich dir nur dringend raten: Mach weiter mit deiner Serie, denn die Oberlausitz hat viel, viel mehr zu bieten, als feige, Brände legende Trottel!

    Hab übrigens vielen Dank für deinen Kommentar zu meinem letzten Post!
    Mein letztes Jahr war wirklich schwer, man kann es zwischen meinen Zeilen nur erahnen und so mancher Tag war nur dazu da, um ihn zu überleben.
    Um so wichtiger ist es, auf sich selbst zu hören, seine eigenen Grenzen zu akzeptieren und Pausen zu gönnen. Inne zu halten und zu verschnaufen, auch wenn das die Anderen nicht verstehen können.
    Ich fand das Jahr dennoch wichtig, denn ich habe gelernt, die Reißleine im richtigen Moment zu ziehen und die Stille zu genießen.

    Ich hoffe, du kannst dich in der Holperigkeit ab und an mal setzen, um zu verschnaufen und den Blick einfach auch mal in die Ferne schweifen zu lassen.

    Liebe Grüße
    Katja